Religionsgemeinden beten gemeinsam für Frieden
Etwa 80 Personen waren der Einladung der Arbeitsgemeinschaft der Religionen zum 14.Dietzenbacher Friedensgebet in den Garten der Religionen gefolgt. Viele der Fürbitten waren von der Sorge um die Ausbreitung von Krieg und Gewalt geprägt. Horst Schäfer, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, legte das Anliegen der diesjährigen Interkulturellen Woche dar, nämlich: die bürgerlichen Freiheitsrechte unseres Grundgesetzes und unsere rechtsstaatlichen Institutionen gegen jegliches Aushöhlen und Instrumentalisieren zu verteidigen, und jedem Einzelnen die ihm auch von Gott gegebene Würde zuzugestehen, egal ob er Blue Jeans oder Kaftan, ob sie Mini-Rock oder Kopftuch trägt. Pfarrer Martin Weber (katholische Gemeinde St.Martin) bat darum, die Natur nicht nur nach ihrer Nützlichkeit zu bewerten. Imam Zafir Ahmad (Ahmadiyya-Gemeinde) legte dar, dass zu gerechtem Handeln in islamischem Verständnis zwingend auch Handeln mit Barmherzigkeit, Großzügigkeit, Mitgefühl und Gottesfurcht gehöre. Dies gelte universell. Pfarrer Uwe Handschuch (evangel. Martin-Luther-Gemeinde) benannte die die Gefahr der Betonung des Trennenden unter den Religionen und dadurch aufkommender Gewalt und Streitigkeiten. Er betete für die Fähigkeit, aus eigener guter Überzeugung dem Anderen seine Überzeugung nicht abzusprechen. Jugendleiter Mehmet Sertdere (türkische Fatih-Moschee) wünschte, die Menschen mit gegenseitiger Liebe, Nachsicht und Respekt aus ihrer Dunkelheit von Vorurteilen herauszuführen. Pfarrerin Andrea Schwarze (evangel. Christus-Gemeinde) betete, dass den politisch Verantwortlichen die Kraft und der Mut gegeben werde, sich und die Menschen vor rechtsextremer Gewalt zu schützen. Imam Abdellah El Boutakmanti (marokkan. Tawhid-Moschee) betete für das Miteinander der Generationen; dazu verpflichte der Koran. Frau Renate Bottmann (Bahai’i-Gemeinschaft) legte dar, das der Friede unter den einzelnen Menschen die Voraussetzung für Frieden unter den Nationen sei. Das lehren die Bahai’i-Schriften. Frau Luisa Feliz (Jeses-Gemeinde) flehte um die Stärkung des Glaubens. Mit ihm sei Frieden erreichbar. Der Religionslehrer Malfono Musa Dilmac (syrisch-orthodoxe Kirche) beklagte ein Anwachsen von Macht, Gier, Habgier, Neid und Hass als Ursachen des Unfriedens in der Welt. Gottvertrauen könne Liebe, Barmherzigkeit, Sanftmut und Demut unter den Menschen entfachen. Helga Giardino vom Ausländerbeirat betete dafür, dass Gott der Welt mutige Frauen und Männer schicken möge, die die Wunden an Leib und Seele heilen und Frieden fördern können.