Dreizehntes Dietzenbacher Friedensgebet

Samstag, 23. September 2023 – 17 Uhr – „Garten der Religionen“ auf dem Friedhof Dietzenbach

Begrüßungsansprache

Für Gerechtigkeit

Für die Bewahrung der Schöpfung

Für die Pflege der Gemeinschaft untereinander

Für Toleranz

Für das Miteinander der Generationen

Für Versöhnung und für die Verantwortungsträger

Für Glaubensstärkung 

Für ein Ende aller kriegerischen Auseinandersetzungen

 

Begrüßungsansprache 

Moderatorin in diesem Jahr: Pfarrerin Andrea Schwarze (Evangelische Christus-Gemeinde Dietzenbach)

Der Friede Gottes sei mit Euch, Schalom und Salam.
Das 13. Mal versammeln wir uns im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der Religionen um für den Frieden zu beten, jeder und jede auf ihre/seine Weise. Wir treffen uns heute erneut in diesem wunderschönen Garten der Religionen, der sich in den Jahren mehr und mehr entwickelt – der wächst und gedeiht und in seiner Pracht mit Schönheit erstrahlt. Er ist für die Arbeitsgemeinschaft ein sichtbares Zeichen, dass die Arbeit in unserer Stadt Dietzenbach zum Frieden gereichen soll – hineinwirken soll – zum Frieden für unser Miteinander – Der Engel der Kulturen weist uns auf den Weg.
Daher begrüße ich ganz herzlich die Vertreterinnen der Stadt, Herrn Bürgermeister Dieter Lang und den Ersten Stadtrat René Bacher.
Ganz herzlichen Dank – der Stadt und den Mitarbeiterinnen des Friedhofs, dass der Garten der Religionen hier sein darf und dass wir heute hier sein dürfen – namentlich Herrn Michael Würz.
Ganz herzlichen Dank auch an alle helfenden Hände, die das „Friedensgebet“ hier heute ermöglichen.
Ich begrüße unsere Flötistinnen Tina Bußmann, Susanne Frank, Anneliese Hanstein und Anna Zimmermann, und bedanke mich im Namen der Arbeitsgemeinschaft der Religionen auch bei Ihnen ganz herzlich. Wie schön, dass wir Sie heute als musikalischen Rahmen dabeihaben, herzlichen Dank an Lutz Berger, den Leiter des Friedhofes, der die Musikerinnen für uns hierherlocken konnte.
Ich begrüße alle, die zu diesem wichtigen Gebet heute zusammengekommen sind und alle Vertreter und Vertreterinnen der religiösen Gemeinden und Gemeinschaften.
So sind wir eine bunte und vielfältige Gruppe von Menschen, deren Ziel, Wunsch und Hoffnung es ist, dass wir in Frieden zusammenleben, in Freiheit – nicht nur in Dietzenbach, sondern die Menschen im Allgemeinen. Wir denken dabei an die Kriegsgebiete dieser Welt, an die Menschen, die auf der Flucht vor Gewalt und Vertreibung sind.
Ich bin fest der Überzeugung, wenn wir in unserem kleinsten Miteinander, in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen damit beginnen, ist ein wichtiger Friedenssamen gelegt und dieser Samen kann aufblühen, wie die Samen im Garten der Religionen – zu einer bunten Vielfalt- und Blütenpracht.

So wollen wir innehalten und beten. 

Fürbitte um Gerechtigkeit (vorgetragen von Pfarrer Martin Weber – Katholische Pfarrgemeinde St. Martin)

Wir beten um Gerechtigkeit. Nach einer alten und schönen Definition heißt das, dass jeder „das Seine“ erhalten soll. Anteil an Wohlstand, Nahrung Bildung, politischer Mitbestimmung. Doch wie schwer ist das. Schon in unserem reichen Land. Erst recht in den vielen anderen Ländern dieser Welt, wo s statt Gerechtigkeit himmelschreiendes Unrecht gibt.
Gott, lass uns für Menschen sein, die aus ihrem Glauben heraus Botschafter für eine gerechte Welt und Zivilisation sind. Lass uns aufstehen dort, wo die Gerechtigkeit mit Füßen getreten wird. Lass uns nicht satt und zufrieden sein, wenn es uns gut gehen mag, aber viele andere leiden. Mit dem heiligen Franziskus beten wir: Herr, mach uns zu Werkzeugen deines Friedens und deiner Gerechtigkeit.
Gott, wir brauchen Gerechtigkeit. Und wir wissen: Du bist ein Gott der Gerechtigkeit. Dafür danken wir Dir. Aber wunderbar ist, dass Du noch viel größer bist in Deiner Liebe, die alles umfängt. Amen.

Fürbitte zur Bewahrung der Schöpfung (vorgetragen von den Kirchenvorstehern der Evangelischen Martin-Luther-Gemeinde Dietzenbach-Steinberg Dr. Wilfried Rothermel und Agnes von Knorre)

Gott, Schöpfer allen Lebens, der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, du hast mit uns einen Bund geschlossen und willst uns nahe sein. Du kennst unsere Herzen, unsere Gedanken und unser Handeln.
Wir entfernen uns von dir und voneinander, wo wir die Gaben deiner Schöpfung zurückweisen, vernachlässigen, missbrauchen, ausbeuten, zerstören, er-schöpfen.
Wir entfernen uns von dir und voneinander, wo wir auf Kosten der anderen leben, wo wir ihnen die Luft zum Atmen, den Boden unter den Füßen, die Lebens-Grundlage und Wege in die Zukunft nehmen.
Wir entfernen uns von dir und voneinander, wo wir unsere eigenen Schwächen übersehen: unsere Bequemlichkeit, unseren verschwenderischen Lebensstil, unseren hohen Energieverbrauch, unsere Unachtsamkeit, im Kleinen und für das Große.

Gott, unser Vater, lass uns Staunen über die Wunder der Schöpfung. Hilf uns, in allen Dingen deine Spur zu erkennen.
Gott, unser Vater, unser Pilgerweg führt durch Felder, Wälder und Wiesen, über Berge, Flüsse und Täler. Öffne unsere Augen und Ohren und wecke in uns die Freude an deiner Schöpfung.
Gott, unser Vater, du hast uns die Erde gegeben, damit wir sie bewahren. Hilf uns, dieSchöpfung zu achten und zu schonen, damit auch zukünftige Generationen auf der Erde leben können.
Gott, unser Vater, unser Wissen und unsere Technologie gibt uns ungeahnte Möglichkeiten bei der Nutzung der Güter der Erde. Schenke uns Augenmaß und Demut vor der Schöpfung, damit wir die Grundlagen des Lebens nicht zerstören.
Gott, unser Vater, schenke uns Ehrfurcht und Achtung vor dem menschlichen Leben in jedem Stadium seiner Existenz. Hilf uns, menschliches Leben zu schützen, wo es gefährdet ist.
Gott, unser Vater, manchmal erkennen wir nicht, dass die Schöpfung bedroht ist. Wir verschließen die Augen vor dem, was geschieht. Öffne uns die Augen und wecke in uns die Verantwortung für deine Schöpfung.
Gott, unser Vater, hilf allen, die durch Umweltzerstörung krank an Leib und Seele geworden sind. Schenke ihnen Lebenskraft und Lebensmut und Menschen, die sich an ihre Seite stellen.
Gott, unser Vater, hilf uns, wenn wir unserer Verantwortung füreinander und für die Schöpfung nicht gerecht geworden sind. Hilf uns umzukehren und schenke uns Verzeihung.
Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

Allmächtiger Gott, du hast einen neuen Himmel und eine neue Erde verheißen. Sende uns den Heiligen Geist, durch den du die Welt erschaffen hast und erhältst. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Fürbitte zur Pflege der Gemeinschaft untereinander (vorgetragen vom Jugendleiter der türkischen DITIB-Fatih-Moschee Mehmet Sertdere)

 

(Fürbitte folgt)

Fürbitte um Toleranz (vorgetragen von Vikarin Maria Ricarda Wachter und Kirchenvorsteherin Ute Zanger von der Evangelischen Christus-Gemeinde Dietzenbach)

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Markus 12,31). Dieser Satz aus dem Alten Testament ist berühmt geworden. Jesus hat ihn aufgegriffen und als eines der wichtigsten Gebote bezeichnet. In einer etwas anderen Übersetzung lautet er: „Liebe deinen Mitmenschen, denn er ist wie du.“ In diesem Satz steckt die Aufforderung Jesu, seinem Gegenüber mit Toleranz zu begegnen. Mehr noch: Mit Liebe.
Die Liebe ist gleichzeitig auch der Grund für einen toleranten Umgang: Wir sind als Menschen von Gott geliebt und angenommen. Mit unseren Ähnlichkeiten, Eigenheiten und Verschiedenheiten.
Jesu Toleranzverständnis fordert uns auf, uns mit unserem Gegenüber und unserer Umwelt auseinanderzusetzen, ohne dabei den liebevollen Blick zu verlieren. Einen Blick, mit dem auch wir betrachtet werden wollen.
Toleranz meint deshalb nicht, dass uns alles gleichgültig ist. Tolerant zu sein bedeutet, trotz Unterschieden dem Nächsten mit Respekt und Liebe zu begegnen, ihn und sie ernst zu nehmen und zu begreifen: Wir sind gar nicht so verschieden, wie vielleicht angenommen. Durch Toleranz kann das Verbindende stärker werden als das Trennende.

Und so wollen wir für Toleranz beten:

Gott des Friedens, „Liebe deinen Mitmenschen, denn er ist wie du.“ Lass uns diese Einsicht nicht vergessen, sondern sie im Alltag mit Leben füllen und umsetzen.
Gott des Friedens, vor dir sind wir alle gleich. Als deine geliebten Geschöpfe bitten wir dich: Lass uns mit demselben liebevollen Blick auf Menschen schauen. Bestärke uns darin, unvoreingenommen aufeinander zuzugehen.
Gott des Friedens, lass uns den Segen unserer Vielfalt erkennen. Stärke unser Mitgestalten einer friedlichen Einheit in dieser wunderbaren Vielfalt.
Gott des Friedens, wir bitten dich: Schenke uns einen Blick für das, was wir tun können für eine tolerante und friedliche Gemeinschaft. Mache uns zu deinen Werkzeugen für eine Gesellschaft, in der sich alle Menschen willkommen und angenommen fühlen.
Gott des Friedens, sei bei uns, wenn wir auch weiterhin intolerant gegenüber Hass und Hetze bleiben. Gib uns die Beharrlichkeit, für deinen Frieden einzustehen und die Zuversicht, dass jedes Wort für Menschen ein Wort gegen Hass und Ausgrenzung ist. Öffne unser Herz, damit auch wir an deinem Frieden mithelfen. Amen.

Fürbitte für das Miteinander der Generationen (vorgetragen von Renate Bottmann  und Boys Bangura von der Bahai’i-Gemeindegruppe)

Nach der Anerkennung der Einheit des Herrn, ist die wichtigste Pflicht, gebührende Rücksicht auf die Rechte der Eltern zu nehmen. Dies kommt in allen Büchern Gottes zum Ausdruck. (1983 Einheit der Familie, Bahá’u’lláh, 3)
Hütet euch zu begehen, was euren Vätern und Müttern das Herz betrübt. Vor die Wahl gestellt, mir einen Dienst zu erweisen oder ihnen, dient lieber ihnen und lasst solches Dienen einen Pfad sein, der herführt zu Mir. (1983 Einheit der Familie, Bahá’u’lláh, 3)
Eltern müssen hochgeachtet werden, und es ist wichtig, dass sie zufrieden sind, solange sie dich nicht hindern, Zugang zur Schwelle des Allmächtigen zu erlangen. Ihnen geziemt fürwahr, dich auf diesem Wege zu ermutigen und anzuspornen. (1983 Einheit der Familie, Abdu’l-Bahá, 24)
Kinder sind der kostbarste Schatz, den eine Gemeinde besitzen kann, denn in ihnen liegt die Verheißung und die Garantie für die Zukunft. In ihnen liegt keimhaft der Charakter der zukünftigen Gesellschaft, der im Wesentlichen durch das gebildet wird, was die Erwachsenen der Gemeinde für die Kinder tun oder zu tun versäumen. Sie sind ein Pfand, das keine Gemeinde ungestraft vernachlässigen darf. Eine allumfassende Liebe für die Kinder, die Art, wie man sie behandelt, die Qualität der ihnen geschenkten Aufmerksamkeit, der Geist, mit dem sich Erwachsene ihnen gegenüber verhalten – dies alles gehört zu den lebenswichtigen Aspekten der erforderlichen Einstellung. (Universales Haus der Gerechtigkeit, Botschaft Ridvan 2000, 26)
Jedes Kind hat die Möglichkeit in sich, das Licht der Welt zu sein – und genauso ihre Dunkelheit. Deshalb muss der Frage der Erziehung höchste Bedeutung beigemessen werden. (Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften, 103)
Betrachte den Menschen als ein Bergwerk, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Nur die Erziehung kann bewirken, dass es seine Schätze enthüllt und die Menschheit daraus Nutzen zu ziehen vermag. (Bahá’u’lláh, Ährenlese 122:1)
Wenn in einer Familie Liebe und Einklang herrschen, wird diese Familie vorankommen und geistig erleuchtet werden, wenn aber Feindschaft und Hass in ihr sind, können Zerstörung und Auflösung nicht ausbleiben. Die Familienbande sind unversehrt zu bewahren; die Rechte der Familienmitglieder dürfen nicht verletzt werden, weder die des Sohnes noch die des Vaters oder der Mutter. Niemand darf rücksichtslos sein. (1983 Einheit der Familie, Abdu’l-Bahá, 145/146)
Betrachte die schädliche Wirkung von Zwietracht und Meinungsstreit in einer Familie; alsdann denke über die Gnadengaben nach, die auf diese Familie herabkommen, wenn Einheit zwischen ihren Gliedern besteht. Welch unermessliche Wohltaten und Segnungen würden auf die große menschliche Familie herabkommen, wenn Einheit und Brüderlichkeit herrschten. (1983 Einheit der Familie, Abdu’l-Bahá, 151)
Wenn du die Weltgegenden durchstreifst, wirst du zu dem Ergebnis kommen, dass aller Fortschritt auf Vereinigung und Zusammenarbeit beruht, Niedergang jedoch von Feindseligkeit und Hass herrührt. (Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften, 225)
Ruhen Sie nicht, bis jeder einzelne, mit dem Sie zu tun haben, für Sie wie ein eigenes Familienmitglied ist. Betrachten Sie jeden entweder als Vater oder Bruder oder Schwester oder Mutter oder als Kind.  (Abdu’l-Bahá in London, S.98)
Der Friede muss zuerst unter den einzelnen Menschen gestiftet werden, bis er schließlich zum Frieden unter den Nationen führt. Strebt deshalb mit ganzer Kraft danach. (Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften, 201)
Fern sei es uns, jemals den Glauben an die unermesslichen Gunstbeweise Gottes zu verlieren; denn wenn es Sein Wunsch wäre, könnte Er ein bloßes Atom in eine Sonne und einen einzigen Tropfen in ein Meer verwandeln. Tausend Türen tut Er auf, wo der Mensch außerstande ist, sich auch nur eine vorzustellen. (Bahá’u’lláh, Botschaften aus Akká, 11:45)

Fürbitten für Versöhnung und für die Verantwortungsträger (vorgetragen von Pastor Stefan Wenzel – Jesus-Gemeinde Dietzenbach)

Ich bete im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Zuerst lese ich uns aus Gottes Wort, der Bibel (2. Korintherbrief, Kapitel 5, Verse 17 -21):
Das bedeutet aber, wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen! Dieses neue Leben kommt allein von Gott, der uns durch das, was Christus getan hat, zu sich zurückgeholt hat. Und Gott hat uns zur Aufgabe gemacht, Menschen mit ihm zu versöhnen. Denn Gott war in Christus und versöhnte so die Welt mit sich selbst und rechnete den Menschen ihre Sünden nicht mehr an. Das ist die herrliche Botschaft der Versöhnung, die er uns anvertraut hat, damit wir sie anderen verkünden. So sind wir Botschafter Christi, und Gott gebraucht uns, um durch uns zu sprechen. Wir bitten inständig, so, als würde Christus es persönlich tun: »Lasst euch mit Gott versöhnen!« Denn Gott machte Christus, der nie gesündigt hat, zum Opfer für unsere Sünden, damit wir durch ihn vor Gott gerechtfertigt werden können.“
Wir danken Gott unserem Vater dafür, dass er uns durch Jesus Christus Neues Leben schenkt.
Wir danken unserem Herrn Jesus Christus, dass er durch seinen Opfertod für uns die Versöhnung mit Gott erwirkt hat. Er trug unsere Schuld und Sünde am Kreuz.
Wir danken unserem Herrn, dass er uns den Auftrag übertragen hat, den Menschen zu helfen, ihren Weg zurück zu Gott zu finden.
Wir sind seine Botschafter und bitten an Chrisi statt, lasst euch versöhnen mit Gott.
Herr, wir danken dir, dass wir bei dir wahre Vergebung, Liebe, Wiederherstellung und Freude finden.
Herr wir sind verzweifelt angesichts der Situation in der Ukraine und bitten, erbarme dich, Herr, schenke Versöhnung.
Menschen hassen und manche berufen sich dabei auf Gott, doch sie kennen ihn nicht.
Wir bitten um Versöhnung, wo Menschen im Streit miteinander liegen, wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott.
Wir beten für die Nationen, für Kulturen, Sprachen, Hautfarben, für Clans und Familien: lasst euch versöhnen mit Gott. Amen.

Die Heilige Schrift (1.Timotheus 2,2) fordert uns auf, für Menschen in Verantwortung zu beten: So sollt ihr für die Herrschenden und andere Menschen in führender Stellung beten, damit wir in Ruhe und Frieden so leben können, wie es Gott gefällt und anständig ist.
Lieber Gott, wir danken dir, dass du Menschen in Verantwortung ein– und auch absetzt. Wir danken dir für die Menschen, die Verantwortung für unsere Stadt tragen. Wir segnen unseren Bürgermeister und den Ersten Stadtrat. Wir danken dir dafür, dass sie sich zur Verfügung gestellt haben, um in schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernehmen. Wir bitten dich, schenke ihnen Weisheit, zu erkennen, wie sie mit den Herausforderungen umgehen sollen. Wir bitten um Deine Kraft und Segen für Menschen, die sich für Dietzenbach einsetzen.
Amen.

Fürbitte zur Stärkung des Glaubens (vorgetragen von Imam Rana Sheraz Ahmad von der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat)

رَبَّنَا لَا تُزِغۡ قُلُوۡبَنَا بَعۡدَ اِذۡ ہَدَیۡتَنَا وَہَبۡ لَنَا مِنۡ لَّدُنۡکَ رَحۡمَۃً ۚ اِنَّکَ اَنۡتَ الۡوَہَّابُ ﴿۹﴾
Unser Herr, lass unsere Herzen nicht verderbt werden, nachdem Du uns geleitet hast, und gewähre uns Gnade von Dir; gewiss, Du allein bist der Gewährende. (Koran 3:9)

Der Heilige Prophet Muhammad (Friede und Segen Allah seien auf ihm) lehrte uns das Gebet:

‏يَا مُقَلِّبَ الْقُلُوْبِ ثَبِّتْ قَلْبِيْ عَلَى دِيْنِكَ‏
O Herrscher der Herzen, mache mein Herz fest in Deiner Religion  (Hadith von Muhammad ibn Isa at Tirmidhi)

Der 5.Kalif, das weltweite Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Gemeinde wurde letztes Jahr gefragt, wie man schwierige Zeiten durchlaufen könne, während man fühlt, dass man seinen Glauben verliert. Und wie kann man seinen Glauben zurückgewinnen?
Er antwortete: „Wenn jemand seinen Glauben verliert, bedeutet es, dass derjenige keine richtige Beziehung zu Allah dem Allmächtigen führt. Um deinen Glauben zu stärken, musst du an die Existenz von Allah dem Allmächtigen glauben. Der Verheißene Messias sagte daher aus, dass man als erstes an das Ungesehene glauben muss. Man muss überzeugt sein, dass Allah der Allmächtige existiert, und, dass Er über jede Macht verfügt. Und dann müssen wir Ihn, wie Er auch ist, aufsuchen.“

Möge Gott, der Allmächtige uns stark im Glauben machen und uns befähigen, die Lehren unseres Glaubens für ein gesellschaftliches Miteinander zu nutzen, damit wir Liebe, Mitgefühl und Verständnis in die Herzen aller Menschen tragen können. Möge Er uns die Weisheit schenken, unsere Überzeugungen, friedlich und respektvoll zu teilen, um eine Welt des Friedens und der Harmonie zu schaffen. Amin.

Fürbitte um ein Ende aller kriegerischen Auseinandersetzungen (vorgetragen vom Mitglied des Ausländerbeirats der Stadt Dietzenbach Helga Giardino)

 

Gott, sei da in dieser kriegsdurchfurchten Nacht.
Sei das leise Schlaflied, das die Kinder in Kiew und Charkiw ruhig einschlafen lässt und ihnen einen Traum vom Frieden einflüstert, den kein Bombengetöse zerreißt.
Sei der juckende Zweifel, der den russischen Panzerführer oder den Hacker in Minsk innehalten lässt. Sei die Unruhe, die Menschen auf die Straße treibt in Köln, Bordeaux und Kattowice.
Sei der Funke Hoffnung, der Politiker*innen in der Nacht zum Telefon greifen lässt.
Sei der lange Atem, der Menschen überall auf dem Globus an friedlichen Lösungen arbeiten lässt.
Sei das leise Flüstern, das mich ahnen lässt.
Dieses Gebet und die Millionen anderen gehen nicht ungehört an Dir vorbei.
Sei der Mut, den der traurige alte Mann in Moskau braucht, um sich selbst in den Arm zu fallen.
Amen.

 

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