Zehntes Dietzenbacher Friedensgebet

Samstag, 26. September 2020 – 17 Uhr – Garten der Religionen auf dem Friedhof Dietzenbach

Begrüßungsansprache

Für Gerechtigkeit

Für die Bewahrung der Schöpfung

Für die Pflege der Gemeinschaft untereinander

Für Toleranz

Für die Verantwortlichen in Stadt, Kreis und Religionen

Für das Miteinander der Generationen

Für Versöhnung

Für die Stärkung des Glaubens

Für Frieden, Toleranz und Versöhnung

Für Einheit in Mannigfaltigkeit

Begrüßungsansprache

Horst Schäfer – Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Dietzenbach („ARD“)

Sehr geehrte hauptberufliche und ehrenamtliche Mandatsträger, sehr geehrte Mitarbeiter der Gebietskörperschaften, sehr geehrte Mitglieder aller Dietzenbacher Religionsgemeinschaften und Vereine, willkommen selbstverständlich auch Nicht-Religiöse und Nicht-Organisierte, liebe Besucher aus Dietzenbach und von außerhalb, geschätzte Vertreter der Presse, liebe Sucher nach Frieden in einer unfriedlichen Welt, 

ich begrüße Sie alle sehr herzlich. Die heutige Witterung mag für die Menschen etwas unangenehm sein. Denken Sie aber bitte daran, daß Regen ein Geschenk des Himmels für jeden Garten, auch für den Garten der Religionen ist…

Liebe Besucher des 10.Friedensgebets der Arbeitsgemeinschaft der Religionen in Dietzenbach, als im Sommer 2011 – fast alle christlichen und muslimischen Religionsgemeinschaften im Sternenzelt im Hessentagspark die Arbeitsgemeinschaft der Religionen gründeten und das 1. Dietzenbacher Friedensgebet zelebrierten, hatten viele gehofft aber wohl wenige erwartet, daß es diese Organisation in 10 Jahren immer noch gibt. Daß es sie immer noch gibt und in der Stadt friedens- und verständigungsfördernde Impulse setzt, kann bei den BürgerInnen der Stadt Zufriedenheit auslösen. Daran ändert ein Gewaltausbruch wie der vom 31.Mai d.J. hier in Dietzenbach nichts. Was sind eigentlich Ziel und Zweck dieser Arbeitsgemeinschaft? „Was macht sie? Proben die Händchen haltend gutes Beten? Oder unterhalten die sich bei Kaffee und Kuchen über Gott und die Welt?“ – mag manch einer fragen.

Nun: Die ARD hat einen freiwilligen, dauerhaften, institutionalisierten Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften Dietzenbachs geschaffen auf der Grundlage wichtiger menschenrechtlicher Grundsätze. Bereits das regelmäßige Begegnen von Menschen unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen kann Vertrauen schaffen. Eines der wichtigsten Bekenntnisse ist der Grundsatz „Kein Zwang im Glauben“.

Die ARD hat

– bereits 2 Mal für Lehrer, Erzieher und Eltern von Grundschülern Gesprächsabende unter dem Motto „Erziehung zum Frieden“ durchgeführt;

– einen öffentlichen Gesprächsabend zum Thema „Ehrfurcht vor dem Alter

– Älterwerden und Alleinsein in den Religionen und Kulturen“ durchgeführt;

– sich mit der Frage einer – noch aufzubauenden – institutionalisierten islamischen Notfallfürsorge beschäftigt;

– einen Informationsabend zum Thema „Die Radikalisierung Jugendlicher“ veranstaltet. Dabei unterrichteten zwei hochrangige Vertreter des Hessischen Landesamts für Verfassungsschutz über Inhalt und Gefahren von Islamismus.

– die Bevölkerung und die muslimischen Gemeinden sachlich über einen selbsternannten Propheten namens Zahid Khan informiert, der mit provokanten öffentlichen Auftritten und Hypothesen nicht nur die allgemeine Öffentlichkeit sondern insbesondere und empathisch Muslime in der Stadt Dietzenbach beunruhigt und provoziert hatte;

– im zeitlichen Vorfeld der Einführung von islamischem Religionsunterricht an 2 Dietzenbacher Grundschulen für die Eltern und die Öffentlichkeit einen Informationsabend durchgeführt; – sich per Resolution für die sarglose Bestattung nach muslimischem Brauch auf dem Dietzenbacher Friedhof eingesetzt;

– sich mehrmals mit dem Thema „Gewalt gegen muslimische Frauen im Landkreis Offenbach“ beschäftigt und dafür mit Vertreterinnen des Frauenhauses beraten;

– einen höchst informativen Informationsabend über die Familien- und Erbrechte christlicher und muslimischer Frauen veranstaltet und dazu einen Fachanwalt für Erbrecht und einen Kenner des islamischen Rechts zu Rate gezogen,

– sich gegen den Auftritt des islamistischen Predigers Pierre Vogel in Dietzenbach eingesetzt und ein viel beachtetes Positionspapier zu Gewaltanwendung im Namen von Religionen erarbeitet;

– sich mit dem marokkanischen Prediger Tarik ibn Ali in Dietzenbach in der marokkanischen Tawhid-Moschee beschäftigt, seine Predigten analysiert und der Moschee-Gemeinde letztlich abgeraten, ihn dort predigen zu lassen;

– ein Faltblatt „Orte des Glaubens in Dietzenbach“ entwickelt, in dem der Öffentlichkeit alle Stellen religiöser Bedeutung (Kirchen, Moscheen, Sakralgedenksteine pp) vorgestellt werden;

– sich erfolgreich für ein weiteres Mandat muslimischer Vertreter im Seniorenbeirat eingesetzt;

– sich mehrmals mit Folgeerscheinungen des Ramadan an Dietzenbacher Schulen beschäftigt und dazu hochrangige Vertreter Dietzenbacher Schulen zu Rate gezogen:

– das 6. Dietzenbacher Friedensgebet im Jahre 2016 zusammen mit der EKHN in das Verlegen des Kunstobjekts „Engel der Kulturen“ auf dem zentralen Europa-Platz vor dem Dietzenbacher Rathaus eingebunden. Der Engel der Kulturen ist ein soziokulturelles Kunstprojekt der bildenden Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten. Sie verstehen es als ein Symbol für Toleranz, interkulturellen Dialog und interreligiöses Miteinander der abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Dieses Kunstprojekt hatte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung stattgefunden. Maßgeblichen Anteil daran hatte Pfarrerin Sandra Scholz.

– sich intern immer wieder mit der Problematik des möglichen Einflusses türkischer Parteien und Politiker auf die DITIB Deutschland und den DITIB Landesverband Hessen beschäftigt und mit den Vertretern der Fatih-Moschee Dietzenbach erörtert, ohne das Vertrauen zu den örtlichen Vertretern der Fatih-Moschee verloren zu haben.

Ich mache hier mal einen Schlußstrich. Man kann letztlich daran erkennen, welche Bedeutung diese Aktivitäten für den öffentlichen Diskurs haben.  

Frau Renate Bottmann von der Bahaii-Gemeinschaft hatte in der ARD-Sitzung im November 2018 erstmals die Idee eingebracht, in Dietzenbach einen „Garten der Religionen“ einzurichten. Die Idee wurde sofort aufgegriffen und es war auch schnell ein Wunschort ausgewählt worden, nämlich der Friedhof der Stadt Dietzenbach. Das Projekt wurde dann von Sitzung zu Sitzung weiterentwickelt und fand auch Gefallen und Unterstützung bei den Vertretern der Stadt, natürlich insbesondere deshalb, weil schnell eine beiderseits befriedigende Kostenlösung gefunden wurde. Die ARD hatte zwar auch gartengestalterische Ideen entwickelt. Richtig Fortschritt bekam das Projekt aber erst mit Hilfe des Friedhofsverwalters Lutz Berger und seiner Mitarbeiter, der sich empathisch für das Projekt eingesetzt hatte und es nach wie vor tut. Sie können die Entwicklung letztlich in der Informationsbrochüre weiterlesen, die Ihnen hier zur Verfügung steht. Herrn Berger und seinen MitarbeiterInnen gebührt für dieses Gartenkunstwerk große Anerkennung. Es ist ein Stück individueller Gartenbaukunst geworden, ein Stück künstlerischer und landschaftsarchitektonischer Gestaltung eines Friedhofsraumes mit Anschüttungen, Planierungen, Skulpturen, Insekten-Hotel und insbesondere mit einer Vielzahl von Pflanzen, die in den Religionen eine Rolle spielen. Die ARD hat sehr viel Zeit mit der gezielten Auswahl solcher Pflanzen aufgewandt. Das Prachtstück unter den Pflanzen ist gewiß der Apfelbaum mit seinen aufgesetzten 5 verschiedenen Apfelsorten. Sie sollen daran erinnern, daß die Religionen theologisch einem Stamm entspringen. Die Kunst spielt bei diesem Garten der Religionen eine große Rolle, nicht nur in der friedhofsarchitektonischen Gestaltung. Zwei herausragende Kunstwerke sind in das Projekt eingebracht worden.

1. Die Metallstele „Engel der Kulturen“. Ein David-Stern ein Kreuz und ein Halbmond, jeweils zur Hälfte zu sehen, bilden die Form des Engels der Kulturen, der 2008 von den beiden Künstlern Carmen Dietrich und Gregor Merten entwickelt wurde. Sie haben dieses Projekt in bisher 139 europäischen Städten als Intarsien verlegt, u.a. auch vor dem EU-Parlament in Brüssel und in Israel. Es war Pfarrerin Sandra Scholz, die dieses Kunstprojekt im der ARD-Sitzung vom November 2015 erstmals an die ARD herangetragen hatte. Und Ihrem und dem EKHN-Engagement war es zu verdanken, daß diese Kunstaktion im Oktober 2016 die Straßen Dietzenbachs verzaubern konnte wie es nur wenige Aktionen und Projekte in den letzten Jahren geschafft hatten. Details können Sie in der Informationsbrochüre nachlesen. Pfarrer Uwe Handschuch war es dann, der in der ARD-Sitzung vom Juni 2019 den Vorschlag einbrachte, ein Duplikat des Engels der Kulturen als Metallstele in den Garten der Religionen einzubringen. Die Idee fand einhellige Zustimmung, und so fand dieser Dialog-Engel seinen Weg auch in diesen Garten der Religionen. Dieses Kunstwerk als Metallstele haben die Künstler übrigens nur 2 bis 3 Mal angefertigt. Es verdient Erwähnung, daß dieses Kunstwerk nicht ohne das großzügige bürgerschaftliche Finanzierungs-Engagement eines einzelnen Dietzenbacher Bürgers hat errichtet werden können. Der Dank gilt Herrn Norbert Kern.

2. Der Fischstein von Harro Erhart. Der seit 1969 in Dietzenbach wohnende akademische Bildhauer Harro Erhart hat dieses Kunstwerk in den frühen 1970er Jahren begonnen, es jahrelang vernachlässigt und erst in den letzten Monaten vollendet. Es passt sich kongenial in den Garten der Religionen ein. Denn es bildet den Zug der Rotlachse ab, die von ihrem Geburtsgewässer im Süßwasser ins Meer ziehen und nach dem Umrunden des Erdballs wieder in ihr Geburtsgewässer zurückkehren, dort laichen und dann sterben. Es ist die Naturgeschichte von Anfang und Ende des Lebens, von Anbeginn und Vergänglichkeit, vom Kreislauf des Lebens. Harro Erhart hat den Fischstein der ARD geschenkt. Die ARD ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Mehr über Kunstwerk und Künstlerbiographie finden Sie in der Informationsbroschüre.

Letztlich verdient auch das Insekten-Hotel erwähnt zu werden, das die Pfadfinder der katholischen Gemeinde St. Martin individuell für den Garten der Religionen gebastelt haben. Auch dafür großen Dank.  

Gärten spielen in der gesamten Kulturgeschichte der Menschheit eine große Rolle. Hier ein paar Beispiele aus den Jahrhunderten: Gärten in der Literatur: Der Paradiesgarten in den Schriften nahezu aller Religionen. Adam und Eva wurden dort geschaffen und lebten dort bis zur Vertreibung wegen des Ihnen angelasteten Sündenfalls. Diesen Gedanken greift auch eine afghanische Lebensweisheit auf: Liebesabenteuer sollte der Gärtner außerhalb des Gartens suchen. Der italienische Schriftsteller Dante Alighieri (1265-1321) lässt sich in seiner „Divina Commedia“ von der engelhaften Beatrice durch die neun himmlischen Sphären des Paradieses führen. Der russische Schriftsteller Anton Tschechow schrieb mit seinem Roman „Der Kirschgarten“ eine gesellschaftskritische Komödie, in der der Umgang mit einem Garten, technischer Fortschritt und gesellschaftliche Veränderungen eine positive Wirkung auf Menschen entfalten. Der englische Schriftsteller Oscar Wilde schrieb das eindrucksvolle Märchen „Der eigensüchtige Riese“. Darin versucht ein einsamer alter Mann durch den Bau einer Mauer Kinder von seinem Garten fernzuhalten, mit dramatischen Folgen für ihn. Im weltbekannten Roman „Lady Chatterleys Lover“ des englischen Schriftstellers David Herbert Lawrence findet die Emanzipation der Constance Chatterley in einem englischen Landschaftspark statt.

Gärten in der Architektur: Die Hängenden Gärten der altorientalischen Göttin Semiramis in Babylon zählen zu den 7 Weltwundern der Antike. In den fast 400 Jahre alten Schalimar-Gärten von Lahore/Pakistan sollen auf den Marmor-Terrassen mit Teichen und Fontänen, umgeben von duftenden Blumen und singenden Vögeln aus aller Welt, Liebende Glück finden. Man denke an die Schloß- und Landschaftsgärten in Versailles, die Schlossparks in Wien (Schönbrunn und Belvedere), an Schloß Sanssouci in Potsdam, an Schloß Petershof in St.Petersburg, an den Schloßpark Niebrów in Lodz/Polen, an die Gartenanlage im Palais Waldstein in Prag, an den Schloßpark Rundale in Bauska/Lettland, an den Park des Habsburger-Schlosses Miramare bei Triest/Italien, an den Schloßpark Schwetzingen, an den Park des Stadtschlosses Fulda, an den Schloßpark Wiesbaden-Biebrich, etc. Herausragend für die lebensgrenzen-beschreibende Deutung von Gärten ist der Fürst-Pückler-Landschaftspark in Bad Muskau an der Lausitzer Neiße. Er überschreitet gar die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen.

Gärten in der Musik: Man denke an den armenischen Komponisten Aram Chatschaturjan (903-1978), der 1938 eine Musik zu dem Film „Der Garten“ schrieb; den russischen Komponisten Modest Mussorgsky, der in seinen „Tuilerien“ eine Allee im Pariser Tuilerien-Garten mit spielenden Kindern beschreibt; den italienischen Komponisten Ottorino Respighi, der in seinen „Pini di Roma“ die Pinien im Garten der Villa Borghese in Rom beschreibt.

Gärten in der Malerei: Die Maler des Impressionismus schwelgten geradezu im Darstellen von Gärten. Claude Monet schwärmte von seinem Garten in Giverny und malte ihn immer wieder (z,.B. „Das Seerosenidyll“). Eduard Manet betonte in seine Gartengemälden den Rasen (z.B. „Die Familie Monet in ihrem Garten in Argenteuil“, oder in seinem berühmten Gemälde „Frühstück im Garten“).). Max Liebermann malte immer wieder seinen privaten Garten am Berliner Wannsee.

Der Garten hat in allen Kulturen und Religionen aber auch Lebensweisheiten geschaffen: „Adam war ein Gärtner, und Gott, der ihn geschaffen hat, sorgt dafür, daß die Hälfte aller guten Gartenarbeit auf den Knien erledigt wird.“ (Rudyard Kipling, 1865-1936, britischer Schriftsteller) „Der Boden ist schlecht, auf dem keine Blumen gedeihen.“ (deutsches Sprichwort) „Wie der Gärtner, so der Garten.“ (hebräisches Sprichwort) „Die Hände des Gärtners sind schwarz vor Erde, doch sein Brot ist weiß.“ (albanische Lebensweisheit) „Im Garten wächst mehr als man ausgesät hat.“ (englische Lebensweisheit) „Der Unterschied zwischen Mensch und Gärtner: Der Gärtner greift nur da ein, wo es sinnvoll ist.“ (Wolfgang Reus, 1959-2006, deutscher Journalist) „Je kleiner der Garten, desto größer der Gartenzwerg.“ (Brigitte Fuchs, geb.1951, Schweizer Dichterin) „Hast Du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.“ (Marcus Tullius Cicero, 106 – 43 v. Chr., römischer Redner, Schriftsteller und Staatsmann) „Es soll sich nur ja niemand einbilden, echte Gärtnerei sei eine bukolische und beschauliche Tätigkeit. Eine unstillbare Leidenschaft ist sie, wie alles, was ein gründlicher Mensch anfängt.“ (Karel Capek, 1890-1938, tschechischer Schriftsteller) „Man ist dem Herzen Gottes nirgendwo näher als in einem Garten.“ (Dorothy  Frances Gurney, 1858-1932, englische Schriftstellerin)

Liebe BesucherInnen, möge dieser Dietzenbacher Garten der Religionen in den Gedanken und Herzen seiner Besucher – zum Wohle der Menschen in der Stadt und für den Frieden – fruchtbar weiterwachsen, so wie es sich seine Initiatoren wünschen.

Horst Schäfer – Sprecher der „ARD“

Für Gerechtigkeit

Kirchenvorsteherin Ute Zanger und Pfarrerin Andrea Schwarze (Evangelische Christus-Gemeinde

Was ist gut und was ist gerecht? Gott, wir glauben an deine Gerechtigkeit – die so anders ist, als unsere Vorstellung. Deine Gerechtigkeit ist voll Gnade und Barmherzigkeit. Wir vertrauen auf das Wort des Propheten Jesaja: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. (Jesaja 42, 3)  

Was ist gut und was ist gerecht? Gott, das frage ich mich, wenn ich in die Welt schaue, auf die Habgier, die ich dort sehe, den Neid, Hass und Lüge. Wir hoffen auf die Worte des Johannes: Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Joh 4, 16)  

Was ist gut und was ist gerecht? Wir bitten dich, Gott, dass du Gerechtigkeit und Recht schaffst, für die Schwachen und Stimmlosen, für die Mittellosen und die Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt sind, die aus ihren Ländern von Hunger und Regierungen vertrieben werden. Wir vertrauen auf die Worte des Psalmbeters: (Du bist der,) der Recht schafft denen, die Gewalt leiden, der die Hungrigen speiset. (Psalm 146, 7)  

Was ist gut, was ist gerecht? Gott, lass uns an deiner Gerechtigkeit mitarbeiten, lass uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an deinem Frieden werden, lass uns damit in unseren Familien anfangen, an unserer Arbeitsstelle, in unseren Freundeskreisen, in unserer Stadt Dietzenbach und lass uns dabei mehr sehen, als nur uns selber und unser Wohlergehen.  

Du bis gut und du bist gerecht. Dafür danken wir dir und loben dich, komm in unser Leben, wirke mit deinem Heiligen Geist in unseren Alltag hinein. Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! / Ich will den HERRN loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich bin. (Psalm 146). Amen.

Pfarrerin Andrea Schwarze und Kirchenvorsteherin Ute Zanger – Evangelische Christus-Gemeinde

Für die Bewahrung der Schöpfung

Abdelali Ettahri – Marokkanischer Förder- und Kultur-Verein

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. 

Wahrlich, Allah, gepriesen und erhaben sei Er, er erschuf alles. Dazu gehören die Himmel und die Erde und was zwischen ihnen ist an passenden Himmeln und geebneten Erden, und die leuchtenden Sterne und die hellen Lichtquellen und die fest verankerten Berge und die vielfaltigen Mineralien und Metalle, die verschiedenen Bäume und die nützlichen Gewässer, die verschiedenartigen Tiere, die erfrischenden Winde und die großartigen Engel und die Menschen und Dschinn und die Vögel, die leblosen Körper (Gegenstände) und Pflanzen:

Das (alles) hat Allah geschaffen. Zeigt mir nun, was diejenigen (Götter) geschaffen haben, die es (angeblich) außer ihm gibt. Nein! Die Frevler befinden sich offensichtlich im Irrtum.“ <Koran Sure 31:11> „Und die Erde hat er (als Wohnraum) für die Menschheit bereitgestellt, mit (ihrem Bestand an) Früchten, Palmen mit Fruchtbüscheln, Korn (das) auf Halmen (wächst) und duftenden Pflanzen.“ <Koran Sure 55:10-12> „Allah ist es, der euch das Meer dienstbar gemacht hat, damit die Schiffe (nach seinem Geheiß) darauf fahren, und damit ihr danach strebt, daß er euch Gunst erweist (indem ihr auf dem Meer eurem Erwerb nachgehen könnt). Dafür sollt ihr dankbar sein.“ <Koran Sure 45:12> „Und er hat für euch all das dienstbar gemacht, was im Himmel und auf Erden ist. Darin liegen wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken (können).“ <Koran 45:13>

O Allah, an Dich wenden wir uns, auf Dich setzen wir unser Vertrauen, von Dir erflehen wir Beistand.

Dich bitten wir, O Allah, Du hast uns in diese wunderbare Welt gestellt, und dankbar schauen wir auf die Schöpfung deiner Hände. Bitte hilf uns, dass wir sensibel und bereit werden, deinem wunderbaren Werk mit Achtung und Respekt zu begegnen und entsprechend zu handeln.

O Allah, du kennst unsere Lage. Die Menschheit durchlebt eine schwere Zeit. Bitte erleichtere unsere Prüfung, verringere unser Leid und lass aus all dem Schlechten etwas Gutes hervorgehen.

O Allah, beschütze uns vor dem pandemischen Corona-Virus. Bitte vergib uns mit deiner Barmherzigkeit und versage uns nicht deine Hilfe. Ameen.

Vorsitzender Abdelali Ettahri – Marokkanischer Förder- und Kulturverein Dietzenbach e.V.

Für die Pflege der Gemeinschaft untereinander

Gemeindevorsteher Peter Reichardt (Neuapostolische Kirchengemeinde Dietzenbach)

Ewiger Gott, wir danken, dass wir die Gemeinschaft mit Dir erleben dürfen. Sie bietet uns Zugang zu deiner Gnade, deinem Segen, dem Opfer und Verdienst deines Sohnes Jesus Christus und den Gaben des Heiligen Geistes. In dieser einzigartigen Gemeinschaft dürfen wir deine vollkommene Liebe erleben. Wir fühlen uns in deiner Gemeinschaft geborgen und sicher.

Jesus Christus war im Umgang mit den Menschen vorbildlich. In seinen Worten und Werken finden wir Achtung, Respekt, Anerkennung. Er war Helfer und weiser Ratgeber.

Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes tröstet uns und schenkt uns Anregungen und Impulse, Gaben und Kräfte uns gegenseitig zu erfreuen und Nächstenliebe zu pflegen.

Wir sind aufgefordert, aufeinander achtzuhaben und einander anzuspornen zur Liebe und zu guten Werken (Hebräer 10, 24-25).

Mit Dankbarkeit und Freundlichkeit wollen wir uns begegnen und so die Gemeinschaft bereichern und stärken.

Frieden möge das Zeichen jeder Gemeinschaft sein.

Dreieiniger Gott, lass uns in der Gemeinschaft untereinander deine Hilfe und Segen erfahren.

Amen.

Peter Reichardt – Neuapostolische Kirchengemeinde Dietzenbach

Für Toleranz

Pastor Stefan Wenzel (Jesus-Gemeinde Dietzenbach)

Lieber Vater im Himmel,
Ich danke dir für deine Gnade, dass dieser Garten der Religionen entstanden ist. Wir danken dir, für die Vielfalt in deiner Schöpfung. All diese Pflanzen, die du hier nebeneinander wachsen lässt. Wir danken dir dafür, dass du die Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit geschaffen hast. Jeder von uns ein Unikat, ein Einzelstück, das du dir vor Grundlegung der Welt ausgedacht hast.

Wir sagen mit dem Theologen Friedrich von Bodelschwingh: „Es geht kein Mensch über diese Erde, den Gott nicht liebt.“ Egal welcher Rasse, Herkunft, Kultur und Hautfarbe. Wir wollen einander annehmen und achten.

Lieber Gott, wir wollen nicht gleichgültig mit einer falschverstandenen Toleranz und Liebe wegschauen, wenn Menschen auf falschen Wegen gehen. Wir wollen achtsam miteinander umgehen, mein Nächster soll mir wichtig sein.

Wir danken dir lieber Gott, dass du durch den Tod deines Sohnes am Kreuz einen Weg für alle Menschen geschaffen hast, die Ewigkeit in einem Garten, im Paradies zu verbringen. Und wir beten, dass dieser Garten ein Ort sein wird, an dem Menschen einander in Liebe und Respekt begegnen und dass er dabei hilft, dass Menschen ihren Weg zurück zu Gott finden.

Im Namen unseres Herrn Jesus Christus beten wir. Amen

Pastor Stefan Wenzel – Jesus-Gemeinde Dietzenbach

Für die Verantwortlichen in der Stadt Dietzenbach und im Kreis Offenbach, in den Religionen und in den Religionsgemeinden

Imam Zeshan A. Bajwa (Ahmadiyya Muslim Jamaat)

In der 95. Sure At-Tin (Der Feigenbaum) des Heiligen Koran sagt Allah: „Im Namen Allahs, des Gnädigen, des immer Barmherzigen! Beim Feigenbaum und beim Ölbaum und beim Berge Sinai und bei dieser Stadt des Friedens! Wahrlich, Wir haben den Menschen in schönsten Ebenmaß erschaffen. (Wirkt er) dann aber (Böses), so verwerfen Wir ihn als den Niedrigsten der Niedrigen. Doch so sind die nicht, die glauben und Gutes tun; denn ihnen wird unendlicher Lohn zuteil. Wer kann dich also leugnen nach diesem Wort über das Weltgericht? Ist nicht Allah der Gerechteste der Richter?“

Allah hat nach einer Überlieferung des Heiligen Propheten etwa 24.000 Propheten auf die Erde gesandt. Alle diese Propheten hatten das eine Ziel: Frieden, Nächstenliebe und Toleranz zu etablieren.

In dieser Sure At-Tin wird der Mensch als ein Friedenspol erwähnt. Als Beispiel werden die Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam angedeutet. Die wahre Aufgabe der Gläubigen dieser Religionen bedeutet nichts anderes als Frieden.

Auch eine Bedingung des Friedens ist die Lehre, daß wir die Treuhandschaft sowohl im politischen als auch im gesellschaftlichen Sinne jenen übergeben, die ihrer würdig sind. Das Wahlrecht gibt uns sehr wohl die Möglichkeit, diese Aufgabe wahrzunehmen und zu erfüllen.

Nach der Übergabe der Treuhandschaft ist es dann unsere Aufgabe, daß wir für die Gewählten beten und sie in jeglicher Hinsicht unterstützen. Auch ist es die Pflicht eines Muslims, den gewählten Gesetzes- und Verordnungsgebern zu gehorchen. Damit sind alle Personen gemeint, die dem Gemeinwesen und dem Gemeinwohl dienen.

Möge Allah, der Erhabene, sie stets unterstützen und ihnen die Kraft verleihen, die Verantwortung ihrer Ämter gottesfürchtig und bestmöglich zu erfüllen.

Möge Allah sie schützen. Amin.

Imam Zeshan A. Bajwa -Ahmadiyya Muslim Jamaat

Für das Miteinander der Generationen

Firmlinge Annalisa Moscarelli und Michael Zygmuntowski und Ökumenebeauftragter Wolfram Doetsch (Katholische Pfarrgemeinde St. Martin)

Die beiden Firmlinge haben in ihren Schulklassen nach den Anliegen der Jugendlichen gefragt. Wichtig war vielen: Respekt und Toleranz gegenüber anderen Religionen und der Klimawandel, der sie wohl alle betreffen wird.

Segne alle Kinder und Jugendlichen.

Lass sie Liebe, Halt und Orientierung finden in ihren Familien, in unseren  Gemeinden und bei  allen Menschen, die sie begleiten und unterstützen.

Schenke uns offene Augen und Herzen für die Nöte von Jung und Alt und lass uns immer wieder neu Wege zum Gespräch finden, wenn wir einander nicht verstehen.

Mache uns – Jugendliche und Erwachsene jeden Alters – bereit, Veränderungen zu wagen wo  es nötig ist, damit wir alle in eine gute Zukunft gehen können. Amen.

Wolfram Doetsch – Katholische Pfarrgemeinde St. Martin

Organist und Friedhofsleiter Lutz Berger (Stadt Dietzenbach)

Für Versöhnung

Kirchenvorsteherin Agnes von Knorre und Pfarrer Uwe Handschuch (Evangelische Martin-Luther-Gemeinde Dietzenbach-Steinberg)

Es ließe sich alles versöhnen,
Wenn keine Rechenkunst es will.
In einer schönen,
Ganz neuen und scheuen
Stunde spricht ein Bereuen
So mutig still.

Es kann ein ergreifend Gedicht
Werden, das kurze Leben,
Wenn ein Vergeben
Aus Frömmigkeit schlicht
Sein Innerstes spricht.

Joachim Ringelnatz 1929

Heiliger, barmherziger, gnädiger Gott. Was wären wir, wenn du mit uns abrechnen wolltest? Wenn du uns die Rechnung präsentierten würdest, für all das, wo wir falsch gehandelt haben – gegen dich, gegen unsere Mitmenschen und gegen uns selbst? Wenn du uns zeigen würdest, wo unser zaghaftes Unterlassen, unser mangelnder Mut, unser ständiges Bedenkentragen andere ins Unglück gestürzt haben?

Heiliger, barmherziger, gnädiger Gott. Wir wissen, wir könnten vor dir nicht bestehen. Dein Anspruch an uns würde uns nur verdammen. Dein gutes Gesetz kann uns nur verurteilen.

Heiliger, barmherziger, gnädiger Gott. Doch du reichst uns die Hand zur Vergebung. Du führst uns selbst auf den Weg zur Versöhnung mit dir. Du rechtest und rechnest nicht mit uns, sondern zeigst uns deine Gnade.

Heiliger, barmherziger, gnädiger Gott. Wir bitten dich: Inspiriere durch deinen Weg unsere Wege. Mache uns fähig, gnädig zu handeln und unsere Hände einander zu reichen. Lass uns in verfahrenen Situationen einen neuen Anfang finden und miteinander Versöhnung leben, ja, und von der Versöhnung leben.

Amen.

Kirchenvorsteherin Agnes von Knorre und Pfarrer Uwe Handschuch – Evangelische Martin-Luther-Gemeinde Dietzenbach-Steinberg

Für die Stärkung des Glaubens

Mehmet Sertedere (Türkische DiTiB Fatih Moschee)

Das Ende im Diesseits kann niemand aufhalten.

Doch was wir aufhalten können, ist das Verderben unserer Gesellschaft.

Wir können den maßlosen Einzug von Egoismus in diese Welt aufhalten. Diese Kraft wurde uns von Allah gegeben. Nur ohne Egoismus kann Frieden für alle Menschen auf dieser Welt herrschen.

Wir können leben wie wir wollen. Doch bedenken wir, dass wir eines Tages nicht mehr im Diesseits weilen werden.

Wir können lieben wen wir wollen. Doch bedenken wir, dass wir eines Tages von ihm getrennt sein werden.

Wir können machen was wir wollen. Doch bedenken wir, dass wir eines Tages zur Rechenschaft gezogen werden.

Jugendleiter Mehmet Sertdere – DITIB-Fatih-Moschee Dietzenbach

Für Frieden, Toleranz und Versöhnung unter den Menschen

Jacob Hirschberg (Jüdische Gemeinde Offenbach)

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, vor wenigen Tagen feierten wir das jüdische Neujahrfest, morgen beginnt Jom Kippur, der wichtigste Feiertag im Judentum, an dem G´tt endgültig über das vergangene Jahr richtet. Außerdem beginnen wir in wenigen Wochen die jährliche Thora-Lesung von vorne. Aus diesem Grund möchte ich mit Ihnen über die ersten Sätze der Thora sprechen. Sie beginnt:

Zu Beginn schuf G´tt den Himmel und die Erde, doch die Erde war ein Tohu Wa-Bohu (Durcheinander). Und so schuf G´tt durch das Sprechen am ersten Tag das Licht und trennte den Tag von der Nacht.“ Am zweiten Tag wurde der Himmel und am dritten Tag die Erde und so weiter geschaffen.

Auffällig ist, dass der erste Satz unlogisch erscheint. Denn warum schuf G´tt zuerst den Himmel und die Erde und schuf sie dann am zweiten und am dritten Tag erneut? Eine mögliche Interpretation ist, dass die Erde im ersten Satz alles Materielle, Greifbare, Irdische symbolisiert. Der Himmel steht für das nicht Greifbare, Immaterielle, das uns Menschen so schwer fällt zu verstehen. Es ist der Hintergrund oder – wie man auch sagt – „der Sinn“ hinter allem und daher wurde, bevor überhaupt die ganze Geschichte der Schöpfung erzählt wird, dieser zuerst geschaffen.

Ich merke selbst, wie schwer es ist, einen Hintergrund, egal in welchem Bezug, zu verstehen. Wir neigen dazu, nur die Oberfläche und das Offensichtliche wahrzunehmen. Wir lassen uns schnell von Vorurteilen beeinflussen und nehmen die Realität manchmal ganz anders war. Doch wir müssen bedenken, die Schöpfung begann mit einem Sinn, und meiner Meinung nach ist es unser Ziel diesen Sinn zu verstehen und zu erfüllen. Wir sollen zeigen, dass wir, obwohl wir so unterschiedlich sind und leicht andere Vorstellungen zur Umsetzung dieses Ziels haben, gemeinsam das Größte überhaupt schaffen können. Frieden!

Wie man etwas erschaffen kann sehen wir auch in der Schöpfungsgeschichte. Es ist das Sprechen. Nur durch das Sprechen können wir uns gegenseitig kennenlernen, uns verstehen und voneinander lernen. Und das machen wir gerade in diesem Moment, hier beim Dietzenbacher Friedensgebet. Wir sitzen alle im selben Boot, und ob wir die Erfüllung der Menschheit erreichen, hängt von jedem Einzelnen ab.

Es ist mir an dieser Stelle ein persönliches Anliegen, allen Menschen, die für Toleranz kämpfen, die nicht den Streit sondern die Versöhnung suchen, und vor allem all den Menschen, die anderen Menschen helfen, von Herzen zu danken. Man sagt im Judentum, dass an Shabbat der Weltfrieden beginnt. Welch ein Glück, dass heute Shabbat ist. Daher möchte ich ein typisches Shabbat-Lied singen.

כל העולם כולו
גשר צר מאוד
והעיקר לא לפחד כלל

Die ganze Welt ist wie eine schmale Brücke und das wichtigste ist es, keine Angst zu haben

Jacob Hirschberg – Jüdische Gemeinde Offenbach

Für Einheit in Mannigfaltigkeit

Wrigley Mazloum und Renate Bottmann (Bahai-Gemeinde)

Unser Thema ist „Einheit in Mannigfaltigkeit“.Das passt wunderbar zu diesem Garten der Religionen, zu dem jede Gemeinde ihre besonderen Pflanzen beigesteuert hat und alle zusammen eine vielfältige Einheit bilden. In besonderem Maße symbolisiert das auch der Apfelbaum in der Mitte, der 5 verschiedene Sorten Äpfel tragen wird.
Die Einheit der Menschheit in Mannigfaltigkeit ist ein zentrales Thema in den Bahá’í-Schriften. Wir haben daher zu diesem besonderen Anlass Textstellen ausgesucht, in denen die Menschheit mit einem Garten oder einem Baum verglichen wird:

Der Schöpfer alles Erschaffenen ist ‚ein Gott‘. … Seht einen schönen Garten voll Blumen, Büschen und Bäumen an. Jegliche Blume hat einen anderen Reiz, eine besondere Schönheit, ihren eigenen köstlichen Duft und ihre eigene schöne Farbe. Und auch die Bäume: wie abwechslungsreich sind sie in der Größe, im Wachstum und im Laubwerk, und welche Verschiedenheit an Früchten bringen sie hervor! Trotzdem entspringen alle diese Blumen, Büsche und Bäume dem gleichen Boden, die gleiche Sonne scheint über sie, und die gleichen Wolken geben ihnen Regen. …

So sollte es auch unter den Menschenkindern sein! Die Mannigfaltigkeit innerhalb der menschlichen Familie müsste die Ursache der Liebe und des Zusammenklanges sein, wie in der Musik, bei der viele verschiedene Noten in einem vollkommenen Akkord ineinanderwirken.
Wenn ihr mit Menschen anderer Rasse und Farbe als der eurigen zusammenkommt so seid nicht misstrauisch gegen sie und zieht euch nicht in das Schneckenhaus herkömmlicher Förmlichkeit zurück, sondern seid froh und erzeigt ihnen Güte. Denkt an sie wie an verschiedenfarbige Rosen, die im schönen Garten der Menschheit wachsen, und freut euch, dass ihr unter ihnen seid.Auch wenn ihr Menschen trefft, deren Meinung von der euren abweicht, kehrt euch nicht ab von ihnen, alle suchen die Wahrheit, und es gibt vielerlei Wege, die zu ihr führen. Wahrheit kann verschieden erscheinen, doch bleibt sie immer und ewig ‚eine‘. (Abdu’l-Baha, ANSPRACHEN IN PARIS, 15:1-8, 28. Oktober 1911)

Alle Menschen sind die Blätter und Früchte des gleichen Baumes, sie alle sind Zweige des Baumes Adams und haben alle (den) gleichen Ursprung. (Abdu’l-Baha, ANSPRACHEN IN PARIS, 40:12)

Wir haben euch von einem Baum erschaffen und ließen euch wie die Blätter und Früchte desselben Baumes sein, auf dass ihr zum Quell des Trostes füreinander werdet.
Sehet den anderen mit denselben Augen wie euch selbst, … (Der Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften, 5:1)

Der Zweig muss zum Blühen kommen, Blatt und Frucht müssen wachsen; das Gedeihen von Blatt und Blüte und die Süße der Frucht hängen von der innigen Verbundenheit aller Teile des Weltenbaumes ab. (Abdu’l-Baha, BRIEFE UND BOTSCHAFTEN, 1:2)

Ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges. Verkehrt miteinander in inniger Liebe und Eintracht, in Freundschaft und Verbundenheit. Er, die Sonne der Wahrheit, bezeugt mir: So machtvoll ist das Licht der Einheit, dass es die ganze Erde erleuchten kann. (Baha’u’llah, Ährenlese, 132:3)

Renate Bottmann und Wrigley Mazloum – Baha’i Gemeindegruppe Dietzenbach

Erster Stadtrat Dr. Dieter Lang (Stadt Dietzenbach)
Teilnehmende am Zehnten Friedengebet
Stadtverordnetenvorsteherin Christel Germer (Stadt Dietzenbach)
„Engel der Kulturen“ von Gregor Merten und Carmen Dietrich

Fotos: Tim Kath, Elisabeth Handschuch

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