Friedensgebet 2013

Drittes Dietzenbacher Friedensgebet am 22. September 2013 in der DITIB-Fatih-Moschee Dietzenbach

Fürbitte von Pfarrer Stefan Barton / Katholische Pfarrgemeinde Sankt Martin Dietzenbach:

Gebet zur Pflege der Gemeinschaft untereinander

Guter Vater im Himmel, du hast Jesus Christus, deinen Sohn, in diese Welt gesandt und er lebte als Mensch unter uns Menschen. Nach seiner Verkündigung der Botschaft von deinem Reich ging er durch Leiden, Tod und Auferstehung zum neuen Leben. Er hat die Menschen hineingerufen in das Reich Gottes und so gefügt, dass aus den Herausgerufenen – was Kirche – ekklesia –  in unserer Sprache bedeutet, sich eine Gemeinschaft der Glaubenden als Katholische Kirche durch die Taufe geformt hat in der Kraft des Heiligen Geistes. Du versammelst uns in den einzelnen Kirchen vor Ort – wie wir in der Kirche von Mainz – und treibst uns durch deinen Heiligen Geist zum Zeugnis in unserer Stadt. Hilf uns immer neu, als Gemeinschaft vor Ort unseren Beitrag für unser Gemeinwesen und für die Gemeinschaft der Religionen zu leisten, damit die Welt erkennen kann, dass du uns den Geist der Liebe, der Gemeinschaft und der Verbundenheit untereinander geschenkt hast und dass wir damit ein Bild deiner Liebe sind – die ihr lebt in der Einheit von Vater, Sohn und Geist. Amen.

Fürbitte von Frau Soheila Hashemi-Najad / Freie Jesus-Gemeinde Dietzenbach:

Gebet für Gerechtigkeit

Dank dir, Himmlischer Vater, für die stabile Demokratie in Deutschland und dafür, dass wir in einem Rechtstaat leben dürfen, der funktioniert in seinen verschiedenen Organen.

Jesus ist ein Gott des Friedens. Schalom . Er ist unsere Hoffnung für Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit.

Gieße deinen Geist auf die Dietzenbacher, öffne unsere Augen und unsere Herzen. Dass wir deine Wege gehen, deine Werte verstehen und leben.

In Namen Jesus. Amen

Fürbitte von Pfarrer Uwe Handschuch / Evangelische Martin-Luther-Gemeinde Dietzenbach-Steinberg:

Gebet für Toleranz

„Der Glaube will niemand zum Evangelium zwingen und  dringen, sondern es einem jeden frei lassen und ihm anheimstellen. Wer da glaubet, der glaube; wer da kommt, der komme;  wer da draußen bleibt, der bleibe.“

So hat es einmal der Namensgeber meiner Gemeinde formuliert, Martin Luther. Er war übrigens 1541 der erste, der das lateinische Wort „tolerantia“ ins verdeutschte „Toleranz“ übertrug. Er hat unser neuzeitliches Verständnis von Toleranz mit auf den Weg gebracht, war und blieb aber doch ganz Kind seiner Zeit. So konkurrierte sein Einsatz für einen christlichen Glauben, der eigentlich nichts dulden kann, was Gott widerspricht, mit seiner christlichen Liebe, die bereit ist, alles zu tragen und zu dulden. 

Lassen Sie mich nun für einen Umgang miteinander beten, der von Toleranz und Liebe geprägt ist:

Du treuer Gott, wie oft haben Menschen, die an dich glauben, die fest darauf vertrauen, dass du mit ihnen bist, daraus die Meinung abgeleitet, dass du nicht woanders sein kannst als an ihrer Seite. Wie oft haben Menschen, die auf deine Unterstützung bauen, sich im guten Recht gefühlt, andere mit Gewalt zu bekämpfen und deren Art zu glauben zu unterdrücken.

Wir glauben inzwischen begriffen zu haben, dass das Unrecht war und der falsche Weg. Aber auch wir sind nicht dagegen gefeit, Dogmen als Waffe zu benutzen und mit Sätzen des Glaubens andere zu verletzen. Wir hören oft nicht wirklich hin und erst recht nicht zu. Wir lassen uns nicht im Herzen berühren von dem, was andere sagen, weil wir immer nur selbst recht behalten wollen. Wir empfinden andere als unerträglich für uns.

Ich bete:

Gerechter Gott, vor dir können wir nicht verbergen, was wir anrichten, mit unserer so kultivierten Unfähigkeit, andere Meinungen oder einen anderen Glauben neben uns zu dulden. Du siehst, wie Menschen leiden unter dieser Ungeduld, die nicht abwarten kann, bis du dich allem offenbarst; wie sie leiden unter unserer Unduldsamkeit.

Wir bitten dich: Öffne die schützenden Mauern deiner Barmherzigkeit für alle, die bei dir vor Fanatismus und Menschenverachtung Zuflucht suchen. Tritt denen machtvoll entgegen, die deinen heiligen Namen missbrauchen, indem sie Feindschaft unter uns Menschen säen.

Bewahre uns aber auch davor, Freiheit zu verwechseln mit einer Beliebigkeit, der alles gleichgültig ist, und die dann bald auch gleichgültig macht. Lass uns nie aufhören nach deiner Wahrheit zu fragen, aber sie dennoch in der Liebe zu unseren Mitmenschen glaubwürdig zu leben. Lehre uns, Unterschiede zu achten ohne uns voneinander zu trennen. Und wenn uns einmal Feindschaft entgegen schlagen sollte, dann schenke uns die Kraft, nicht Böses mit Bösem zu vergelten, sondern Liebe zu üben. 

Erneure uns im Geist deines Friedens, lehre uns leben – verschieden, wie wir nun mal sind, und doch versöhnt, wie du uns haben willst. Amen.

Fürbitte des Gemeindevorstehers Siegfried Martin / Neuapostolische Kirche Dietzenbach:

Gebet zur Stärkung des Glaubens

Ewiger Gott, im Glauben, der uns miteinander verbindet, beten wir dich an.

Die Schrift verdeutlicht: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht (Hebr.11, 6).

Leuchte mit dem hellen Licht des Glaubens in die Finsternis des Unglaubens hinein. Hilf uns, wenn wir kleingläubig sind. Lehre uns im Glauben zu leben und an das Leben zu glauben. Lass aus dem Glauben die Frucht des Friedens wachsen. Ermutige die Verantwortlichen, dass sie sich für Frieden und nicht für Krieg entscheiden. Bringe uns Frieden, Gewissheit und stärke den Glauben. Stärke unseren Glauben durch dein Wort, deine Gnade und die Impulse des Heiligen Geistes.

Führe uns

– aus der Furcht zur Freude

– aus der Ungewissheit zur Sicherheit

– aus der Trauer zur Zuversicht.

Erhöre das Gebet, erfülle deine Verheißungen und lasse unseren Glauben zum Schauen kommen.

Fürbitte von Frau Helga Giardino / Vorsitzende des Ausländerbeirats der Stadt Dietzenbach:

Gebet zur Stärkung der Friedensfähigkeit

Herr, lass uns immer mehr mit dem Bewusstsein leben, dass wir alle Kinder des einen Schöpfers und Ursprung allen Lebens sind, auch wenn wir dafür verschiedene Namen und Bilder brauchen.

Herr, mache uns bereit und fähig, die Würde, Andersartigkeit und je eigene Glaubensüberzeugung eines jeden Menschen zu achten.

Lass uns wachsam sein angesichts der Bedrohung unserer Erde durch Atom- und Chemiewaffen sowie Umweltkatastrophen. Gib uns den Mut, zu sagen und zu tun, was notwendig ist

Gib, dass wir als Bewohner eines reichen Landes unsere Verpflichtung gegenüber denen, die Hunger und Not leiden, erkennen und ernst nehmen.

Erhalte in uns die tiefe Sehnsucht nach Frieden und bestärke uns im Bemühen, mit vielen kleinen Schritten diesen Frieden zu verwirklichen.

Bestärke uns im Glauben, dass Liebe, Wahrheit und Gewaltlosigkeit letztlich größere Macht haben als Hass, Lüge und Gewalt, und festige uns in der Hoffnung, dass unsere Arbeit und unser Ringen um Frieden nicht vergeblich sind.

Herr, mache uns zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass wir lieben, wo man hasst, dass wir verzeihen, wo man uns beleidigt, dass wir versöhnen, wo Streit ist, dass wir die Wahrheit sagen, wo Irrtum ist, dass wir Glauben bringen, wo Zweifel droht, dass wir Hoffnung wecken, wo Verzweiflung quält, dass wir Licht entzünden, wo Finsternis regiert, dass wir Freude bringen, wo Kummer wohnt.

Herr, lass uns danach trachten, nicht, dass wir getröstet werden, sondern, dass wir  trösten nicht, dass wir verstanden werden, sondern, dass wir  verstehen, nicht, dass wir geliebt werden, sondern, dass wir selbst lieben. Denn wer sich hingibt, der empfängt, wer sich selbst vergisst, der findet, wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Herr, öffne unsere Augen, dass wir die Not der anderen sehen, öffne unsere Ohren, dass wir ihren Schrei hören, öffne unser Herz, damit sie nicht ohne Beistand bleiben. Gib, dass wir uns nicht weigern, die Schwachen und Armen zu verteidigen, weil wir den Zorn der Starken und der Reichen fürchten. Zeige uns, wo man Liebe, Glauben und Hoffnung nötig hat, und lass uns einer der Überbringer sein. Öffne uns Augen und Ohren, damit wir für Deinen Frieden wirken können.

Fürbitte des marokkanischen Islamwissenschafters M.A. Saber ben Neticha / I.I.S.-Moschee Frankfurt a.M.:

Gebet  für Vergebung und Versöhnung

Die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer ist im Islam von großer Bedeutung. Daher ist es für den Muslim von enormer Wichtigkeit, diesen Schöpfer zu kennen. Seine 99 Namen, welche im Koran und der prophetischen Überlieferung erwähnt sind und SEINE Eigenschaften darstellen, helfen dabei. Zu SEINEN Attributen gehören folgende:

Der Allerbarmer (al-rahman), welcher knapp 180 Mal alleine im Koran erwähnt wird.Der Barmhezige (al-rahiim), dieser wird knapp 230 Mal erwähnt.Weitere Attribute, welche oft erwähnt werden sind:Der große Vergeber (al-ghaffaar), Der immer wieder Vergebende (al-ghafuur), Der die Reue seiner Menschen Annehmende (al-tawwaab), Der auslöschend Vergebende (al-afuw),

Im Koran heißt es daher: „Sprich: O Ihr meine Menschen, die ihr gegen euch selber nicht maßgehalten habt! Gebt nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit auf! Allah vergibt die Sünden alle! Er ist der Barmherzige, der Vergebende.” (Koran 39:53). „Und bitte Allah um Vergebung. Gewiss, Allah ist allvergebend und barmherzig.” (Koran 4:106).

Auch der Prophet Muhammad überliefert, dass Allah, der Erhabene sagt:„O du Kind Adams, solange du MICH anrufst und bittest, werde ICH dir vergeben, was immer du auch getan hast, ohne dass es MIR schwer fällt.O du Kind Adams, auch wenn deine Sünden bis zu den Wolken reichen, und du MICH dann um Vergebung bittest, so werde ICH dir vergeben. O du Kind Adams, auch wenn du mit so vielen Sünden zu MIR kommst, dass man damit die ganze Erde füllen könnte, ohne jedoch etwas anderem außer MIR zu dienen, so gewähre ICH dir in gleichem Umfang Vergebung.”

Die Eigenschaften Allahs sind schöne Eigenschaften, daher ist auch der Mensch dazu motiviert und aufgerufen worden, diese selber zu leben. In diesem Kontext sagte der Prophet:„Die Barmherzigen werden Barmherzigkeit vom Barmherzigen erfahren”.„Seid barmherzig mit denen, die auf dieser Erde sind, dann wird derjenige mit euch barmherzig sein, der im Himmel ist.“„Wer mit anderen nicht barmherzig ist, wird auch keine Barmherzigkeit erfahren.“

Der Gefährte des Propheten bestätigte diese Bedeutung mit einer seiner Aussagen: „Der Muslim sollte wie eine Kerze sein, er brennt selbst, damit er den Menschen Licht gibt.”

Lasst uns im Rahmen dieses Friedensgebet daher den Schöpfer bitten:

O du allmächtiger und allbarmherziger Gott, überschütte uns, die Menschen, mit deiner Gerechtigkeit, deiner Barmherzigkeit, deiner Vergebung, deiner Großzügigkeit und deinem Frieden. Und lasse uns diese verinnerlichen, sodass auch wir gerecht, barmherzig, vergebend und großzügig sind und in Frieden miteinander leben.

Fürbitte von Pfarrerin Andrea Schwarze, vorgetragen von Margarete Kunde / Evangelische Christus-Gemeinde:

Gebet für einMiteinander der Generationen

Du Gott des Friedens, in Dankbarkeit sind wir hier versammelt mit all unseren Unterschieden, als Männer und Frauen, als Jungen und Mädchen, als Jung und Alt. Wir loben und preisen dich Gott für deine Schöpfung, du hast alles geschaffen.

Wir bitten Dich: Lass uns in den verschiedenen Altersstufen eine Bereicherung für unser Leben sehen. In den Erfahrungen der Älteren und in der Neugierde der Jüngeren. Öffne uns dafür, dass wir den Weg im Leben in den Generationen gemeinsam gehen,dass wir unsere Auseinandersetzungen als ein Miteinander und nicht als ein Gegeneinander gestalten können. Bringe uns immer wieder voran, Schritte aufeinander zu zu wagen, gerade da, wo es uns schwer fällt, wo Vorurteile uns leiten und Ängste uns hindern.

Offenbare deinen Heiligen Geist dort, wo Jung und Alt zusammen kommen, lege deinen Frieden in ihre Gespräche und Begegnungen. Hilf uns immer wieder zu erkennen, dass du ein Gott des Friedens bist, der sich jedem und jeder von uns liebevoll zuwendet. Stärke jeden einzelnen von uns, Jung und Alt, für ein friedliches Zusammenleben und eine lebenswerte Welt.

Wir legen dir unsere Bitten vor und danken dir dafür. Bei dir wissen wir alles gut aufgehoben. Amen

Fürbitte des Imams Tariq Ahmad Zafar / Bait-ul-Baqi-Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde/Dietzenbach:

Gebet zur Bewahrung der Schöpfung

Im Heiligen Quran hat sich Gott mit seinem Eigennamen Allah bekannt gegeben. Allah ist jenes Wesen, welcher der Eigner aller vollkommenen Eigenschaften ist und frei von jeglichen Fehlern und Schwächen ist. Im Heiligen Quran werden viele seiner Eigenschaften und Attribute erwähnt. Davon möchte ich einige erwähnen:

Der Herr, Meister, der Schöpfer, die Quelle des Friedens, der Verleiher der Sicherheit, der Heilige, von allen Fehler fern seiende, der Preiswürdige, der Genügende, der Beschützer, der Barmherzige, der Nachsichtige, der stets Verzeihende, der Auslöscher der Sünden, der Reue Annehmende, sich mit Barmherzigkeit Kehrende,  der Liebende, der Freund, der Allhörende,  der Erhörer der Gebete und Gebeten Antwortende, der Sprechende.

Angesichts all dieser schönen Eigenschaften erfüllt sich der Mensch mit Hoffnung und ist von selbst dazu geneigt in allen Schwierigkeiten, in jeder Drangsal und in seinen Bestrebungen sich an diese Allmacht zu wenden.

Auch wir möchten uns an Allah (Gott) wenden, wie zuvor seine Propheten sich an Ihn wendeten und Er ihre Gebete erhörte:

Abraham: Aller Preis gehört Allah, der mir, ungeachtet (meines) Alters, Ismael und Isaak  geschenkt hat. Wahrlich, mein Herr ist der Erhörer des Gebets. (Der Heilige Quran 14:40)

Zacharia: Niemals, mein Herr, bin ich enttäuscht worden in meinem Gebet zu Dir. (Der Heilige Quran 19:5)

Allah: Betet zu Mir; Ich will euer Gebet erhören. (Der Heilige Quran 40:61) Und wenn meine Diener dich nach mir fragen (sprich): „Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet des Bittenden, wenn er zu mir betet. So sollten sie auf mich hören und an mich glauben, auf dass sie den rechten Weg wandeln mögen. (Der Heilige Quran 2:187) O Meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit, denn Allah vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige. (Der Heilige Quran 39:54)

Die Schöpfung ist Allah sehr lieb und wertvoll, Er hat sie nicht sinnlos geschaffen: Allahs ist das Reich der Himmel und der Erde; und Allah ist mächtig über alle Dinge. In der Schöpfung der Himmel und der Erde und dem Wechsel von Tag und Nacht sind in der Tat Zeichen für die Verständigen, die Allahs Gedanken im Stehen und Sitzen und wenn sie auf der Seite liegen und nachsinnen über die Schöpfung der Himmel und der Erde: “Unser Herr, Du hast dies nicht umsonst erschaffen; Heilig bist Du; Errette uns denn vor der Strafe des Feuers.”  (Der Heilige Quran 190-192)

Allah bezeichnet die gesamte Schöpfung als seine Familie. Ein Vergehen gegen sie ist somit äußerst gravierend vor Allah: „Die gesamte Schöpfung ist die Familie Allahs und Allah liebt von seiner Schöpfung die Person am meisten, die seiner Familie (der Schöpfung), sich am nützlichsten erweist.(Der Heilige Prophet Muhammad, Alkabir lit-Tibrani)

Das Gebet, welches wir heute in diesem Sinne vor Allah darbringen möchten, ist ein kurzes, aber sehr umfassendes und umfangreiches Gebet. In sehr kurzen Sätzen wird alles Erstrebenswerte abgedeckt und zugleich vor jeglichem Übel Schutz gesucht. Es ist die Surah Al-Fatiha, welche auch als Umm-ul-Quran, die Mutter des Quran bezeichnet wird. Zusammenfassend ist darin die gesamte koranische Lehre in der Essenz erhalten. Es ist der Quran in Miniatur. Ebenso wird es als As-Salat, vollkommenes Gebet bezeichnet. Das Gebet ist ein grundlegender Bestandteil der fünf Mal täglichen und ebenso freiwilligen Gebete der Muslime. Somit wird es mehr als 30 Mal von den praktizierenden Muslime dargebracht:

Surah Al-Fatiha, das vollkommene Gebet:

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

Aller Preis gebührt Allah, dem Herrn der Welten, dem Gnädigen, dem Barmherzigen, dem Meister des Gerichtstages. Dies sind die grundlegenden Attribute Allahs, die als Quelle aller anderen Attribute gelten. Durch diese Attribute hat Er die Menschen erschaffen und ihnen ohne jegliche vorausgegangene Tat Kräfte, Fähigkeiten und Mittel gegeben, womit sie ihre physische, soziale, moralische und spirituelle Entwicklung gehen können. Zugleich hat Er auch Vorkehrung getroffen, dass Bemühungen und Anstrengungen nicht verloren gehen, sondern vielfach belohnt  werden.  Nachdem der Mensch über die schönen Attribute Allahs reflektiert hat, ist er geneigt Ihn anzubeten und um Hilfe zu flehen.

Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe.

Hier ist der Hinweis, dass der Mensch  darum  erschaffen wurde  um Gott zu dienen. Dienen heißt  Gottes  Eigenschaften  in  sich  zum  Erklingen  zu  bringen  um  dadurch  Seine  Nähe  zu erlangen, denn der Mensch wurde als Ebenbild Gottes geschaffen.Gleichzeitig wird dem Menschen  durch  „Wir“  auch darauf hingewiesen,  dass er nicht nur für sich, sondern auch für Seine Mitmenschen Sorge tragen soll. Zudem  wird  gelehrt,  dass  ständig  Gottes  Hilfe  notwendig  ist.  Diese  sollte  erbittet  werden, damit Allah die Mittel beschert wodurch sie Erfolg in dieser und kommender Welt erlangen.

Führe uns auf den geraden Weg.

Um an sein Ziel zu gelangen gibt es viele Wege. Wir bitten um den geraden Weg. Es ist jener Weg, welcher uns ohne Umwege am schnellsten zum Ziel bringt. In diesem Sinne bitten wir Allah, dass uns allen Menschen in allen Unternehmungen, Bestrebungen dieser gerade Weg  gezeigt wird und wir dazu befähigt werden, diesen zu gehen. Die Bewahrung der Schöpfung Allahs ist auch davon abhängig, dass alle Menschen und insbesondere die großen Mächte alle falschen Wege aufgeben und von Allah auf jenen geraden Weg geführt werden, wodurch der Frieden geschaffen, erhalten und gefördert wird.

Den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast,

Man schöpft Kraft und Inspiration von dem guten Vorbild vergangener großartiger Menschen, die erfolgreich den Sinn ihrer Schöpfung erfüllten. Daher wird gebetet, dass Gott auch uns die Wege grenzenlosen Fortschritts in spiritueller, moralischer und weltlicher Hinsicht öffnet, wie er zuvor seinen Lieben, den Propheten, den Wahrhaftigen geöffnet hatte.

die nicht Dein Missfallen erregt haben und die nicht irre gegangen sind.

Zugleich wird darum Schutz gebeten, dass wir hernach nicht wieder vom geraden Weg abkommen, wie zuvor viele, nachdem sie Leitung erhalten hatten, jenen Pfad verlassen hatten und die Folgen ihres Misstuns ertragen mussten.

O unser Herr, Erhöre unsere Gebete, denn Du bist der Erhörer der Gebete. Amin!

Fürbitte des Imams Hasan Tüfek von der DITIB Fatih-Moschee/Dietzenbach:

Gebet für die politisch Verantwortlichen in der Stadt Dietzenbach

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Allbarmherzigen. Alles Lob gebührt Allah – Gott, dem Herrn, dem Gnädigen dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tage des Gerichts.

Wir suchen Zuflucht bei Dir vor dem Bösen – in uns und in unseren Taten. Dir dienen wir und Dich bitten wir um Hilfe, Rechtleitung und Vergebung. Führe uns den geraden Weg, den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, und nicht den Weg derer, die irregegangen sind. Du willst, dass wir Deinen Segen über unsere Stadt tragen, dass wir Deinen Geschöpfen in unserer Stadt mit Deiner Barmherzigkeit begegnen.

O Allah, so schenke uns Deinen Segen. Denn ohne Deinen Segen wären unsere Herzen so dunkel wie die Nacht. Ein Herz, das so dunkel ist wie die Nacht, kann die wahre Liebe zu Dir nicht wahrnehmen und erkennen. Unser Herr, Du bist allwissend und weißt selbst die geheimsten Absichten in den Herzen.

O gnädiger Herr, halte jegliche Art von Neid und Hass von unseren Absichten fern. Mach’ uns bewusst, dass diese Stadt uns alle beherbergt. Mach’ uns bewusst, dass nur,  wenn wir alle Bewohner dieser Stadt als einen Teil Dietzenbachs wahrnehmen, wir ein friedliches Zusammenleben erreichen können. Mach’ uns bewusst, dass, egal welche Religion wir besitzen, egal welche Nationalität wir besitzen, egal welche Sprache wir sprechen, wir alle Deine Geschöpfe sind.

Dein Segen ist der Grund für unser Dasein. So wollen wir einander zum Segen werden und nicht zum Fluch.  So sagst Du im heiligen Koran in der Sure 2 Al Baqara Vers 184. „Jeder hat seine Richtung, der er sich zuwendet. So wetteifert miteinander in guten Werken wo immer ihr auch seid, Gott wird euch allesamt zusammenführen. Wahrlich, Gott hat die Macht über alle Dinge.“

Herr, zeig’ uns, wie wir die Verantwortung uns selbst und unseren Mitmenschen in Dietzenbach gegenüber wahrnehmen müssen. Weise uns den Weg in ein besseres Leben in unserer Stadt, in welcher wir einander ein Segen sind. Lass’ uns in dieser Stadt verstehen, dass Du uns alle geschaffen hast, und dass unser Segen allen gilt, egal welcher Herkunft und Nationalität.

Gib’ uns die Kraft miteinander zu wirken, damit das Leben unserer Mitbürger in dieser Stadt und überall sonst in dieser Welt gerechter wird. Gib’ insbesondere den Verantwortlichen der Stadt stets die Einsicht und den Willen nach der Wahrheit zu fragen und danach zu handeln.

O gnädiger Herr, erhöre unsere Gebete, Du bist unser Schöpfer, nur Dir dienen wir.

Kinderchorlieder des 3. Dietzenbacher Friedensgebetes

1. Chor der Kinder der katholischen Gemeinde St.Martin und der evangelischen Christus-Gemeinde:

Lieder aus dem Kindermusical Jesus und seine Freunde von Hanjo Gäbler:

a) Freunde Tag für Tag

Was haben wir nicht schon alles zusammen erlebt? / Ein Meer, das sich beruhigt und auch die Erde bebt. / Freunde, was auch kommen mag, Freunde Tag für Tag! / Petrus und Andreas sind bekannt wie’n VIP! / Doch was ist mit Thaddäus, Bartholomäus hört man nie! / Ja, Judas ist bestimmt bekannt und Thomas ebenso. / Wie steht es mit Johannes und Jakobus hier denn so? / Philippus und Matthäus und ein Simon der Zelot; / Da fehlt nur noch Jakobus, dann sind alle zwölf im Boot / Wir sind Freunde von Jesus! Als Freund ist er uns ewig treu. / Und wenn deine Kraft verschwunden ist, schenkt er sie einfach neu. / Wir sind Freunde von Jesus! Mit ihm erlebt man mancherlei. / Denn Freunde bekommen Manches mit, und wir sind stets dabei / Was haben wir nicht schon alles zusammen erlebt? / Ein Meer, das sich beruhigt und auch die Erde bebt. / Freunde, was auch kommen mag, Freunde Tag für Tag! /

b) Uns’re Netze sind leer

(Simon:) Traue mich nicht in den Hafen zu fahr’n! / Die Stimmung ist mies und ich hab’ keinen Plan! / Wenn das so weitergeht ist es bald aus! / Ich hol’ keine Fische mehr aus diesem See ‚raus! / Ich weiß nicht, was los ist; mein Job läuft nicht gut. / Noch so ’ne Nacht, dann verlässt mich der Mut! / Nicht einen Fisch gefang’n! / Chor: Uns’re Netze sind leer! / Nicht ein einziger Fisch im Meer! / Seht, unser Boot ist ganz leer / Wo bekommen wir morgen Fische her? / (Fischer:) Wo soll das bloß mal enden mit uns? / Sind chronisch pleite, und du trägst die Schuld! / Simon Petrus, jetzt ist es bald aus! / Wir hol’n keine Fische mehr aus diesem See raus! / Wir haben gerackert und nichts kam bei rum. / Langsam wird uns diese Arbeit zu dumm! / Nicht einen Fisch gefang’n! / Chor: Uns’re Netze sind leer! / Nicht ein einziger Fisch im Meer! / Seht, unser Boot ist ganz leer / Wo bekommen wir morgen Fische her?

c) Ein Kinderspiel

(Chor:) Wer hätte das je gedacht? / Was Jesus aus so ’ner Geschichte macht? / Super! Nur Gott kann so was tun! / Wie ist das bloß möglich? Sag! / So unverhofft an diesem Arbeitstag? / Wunder sind für Gott kein Problem / (Chor:) Weil Gott Menschen liebt, / Schenkt er so oft so viel! / Und für Jesus ist ein Wunder ein Kinderspiel! / Weil Gott Menschen liebt, / versorgt er uns so treu! / Gottes Liebe ist, so sagt er uns, täglich neu! / (Simon:) Wer hätte das je gedacht, / daß Jesus sich zum Menschenfischer macht? / Wahnsinn! Das hätt’ ich nie gedacht! / Wie ist das bloß möglich? Sag! / So unverhofft an diesem Arbeitstag? / Wunder sind für Gott kein Problem! / (Chor:) Weil Gott Menschen liebt, / versorgt er uns so treu! / Gottes Liebe ist, so sagt er uns, täglich neu! / Wir können ja Freunde sein,/ Jesus und ich laden alle ein. / Singt mit, es ist gar nicht so schwer!

2. Kinderchor der DITIB Fatih-Moschee Dietzenbach:

a)  Gebetshymne Salat i Ümmiye

b)  Lied Medina Gülü – Die Rose Medina’s, von Abdurrahman Önül, dem Wortsinne nach ins Deutsche übertragen von Hüseyin Firat und Mehmet Sertdere

Ne kadar da çok sevmişiz seni / Medine gülü Muhammed Nebi / Sen bu ümmetin solmayan gülü  / Medine gülü Muhammed Nebi

Wie sehr haben wir Dich geliebt / Heiliger Mohammed, Du Rose Medina’s / Du unvergängliche Rose Deiner Gemeinschaft / Heiliger Mohammed, Du Rose Medina’s

Medine gülü Medine gülü / Ümmetin solmayan gülü  / Salat selam olsun sana / Ey peygamber Ey yüce Resul

Du Rose Medina’s,  Du Rose Medina’s / Wir, Gemeinschaft der unvergänglichen Rose / Wir hoffen auf Dich und preisen Dich / Du unser Prophet, Du unser großer Gottgesandter

Yusuf güzelliğin senden almıştır / Medine gülü Muhammed Nebi / Senden daha güzel üstünü yoktur / Medine gülü Muhammed Nebi

Yusuf hat Schönheit von Dir empfangen / Heiliger Mohammed, Du Rose Medina’s / Es gibt keine schönere und prächtigere als Dich / Heiliger Mohammed, Du Rose Medina’s

Medine gülü Medine gülü / Ümmetin solmayan gülü / Salat selam olsun sana / Ey peygamber Ey yüce Resul

Du Rose Medina’s,  Du Rose Medina’s / Wir, Gemeinschaft der unvergänglichen Rose / Wir hoffen auf Dich und preisen Dich / Du unser Prophet, Du unser großer Gottgesandter

Biz ümmetin seni görmeden sevdik / Medine gülü Muhammed Nebi / Senin için gözden yaşları döktük / Medine gülü Muhammed Nebi

Unsere Gemeinschaft hat Dich geliebt, nicht gesehen / Heiliger Mohammed,  Du Rose Medina’s / Wir haben Tränen für Dich vergossen / Heiliger Mohammed,  Du Rose Medina’s

Medine gülü Medine gülü / Ümmetin solmayan gülü / Salat selam olsun sana / Ey peygamber Ey yüce Resul

Du Rose Medina’s,  Du Rose Medina’s / Wir, Gemeinschaft der unvergänglichen Rose / Wir hoffen auf Dich und preisen Dich / Du unser Prophet, Du unser großer Gottgesandter

3. Kinderchor der Ahmadiya-Gemeinde Dietzenbach:

a)  Ode zu Ehren des Heiligen Propheten Muhammad von Dr. Mir Muhammad Ismail: „Badar gahe zeeshaan Khairul Anaam“ – dem Wortsinne nach ins Deutsche übertragen von Khaula Khalid:

Sein Name ist ehrenhaft, seine Persönlichkeit von besonders hoher Stellung. / Er ist ein segensreiches, wohlwollendes Vorbild für die Menschen. / Er ist Heilung und Segnung der Menschen, ob groß oder klein. / In tiefster Demut und in unendlicher Ehrerbietung erklärt dies Euer Diener: / Oh großer König beider Welten, Oh Besitzer der höchsten Position / Dir sei Segnung und Dir sei Frieden.

Der höchst Ansehnlichste in der Welt fühlt sich doch verlegen, / beim Erkennen seiner perfekten Schönheit, seiner glanzvollen Haltung. / Und die Verkörperung solcher hohen moralischen Werte, / ließ sogar die Feinde ihn loben. / Welch perfekte Moral, welch unvergänglicher Liebreiz. / Dir sei Segnung und Dir sei Frieden.

Das Herz der Menschheit war ohne Glauben. / Götzen hatten die Stellung des Einen Wahren Gottes eingenommen. / Furchtbare Dunkelheit war über die Erde gekommen, / so dass die Einheit Gottes unmöglich zu finden war. / Mit Deiner Ankunft, wurde sie wieder hergestellt. / Dir sei Segnung und Dir sei Frieden.

Mit seiner Liebe hat er Einlass bekommen, / Mit seinen offenkundigen Beweisen konnte er überzeugen. / Er hat Unwissenheit aufgelöst. / Er hat Religion vollendet. / Er erklärte im Detail, alles was erlaubt ist und was nicht. / Dir sei Segnung und Dir sei Frieden.

b) Bittgebet zu Ehren des Heiligen Propheten Muhammad: „Salle alaa nabi-e naa, salle alaa mohammad-in“ – dem Wortsinne nach ins Deutsche übertragen von Khaula Khalid:

Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O Prophet. / Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O Muhammad.

Seine hohen moralischen Werte erreichen den höchsten aller Gipfel. / Seine Schönheit hat sich uns in Vollendung offenbart. / Er ist in seiner Art der Schönste. / Möge der Segen mit Dir und Deinen Anhängern sein. / Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O Liebster. / Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O Muhammad.

Lobenswert dem Namen nach, lobenswert den Taten nach. / Frieden und Segnungen seien auf ihm.

Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O Gnädiger. / Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O Edler. / Möge der Segen Allahs mit Dir sein, O unser Vorbild.

c) “Wir sind Muslime”  von Hadayatullah Hübsch, in Erinnerung an den gleichlautenden Titel der Freitagspredigt des dritten Ahmadiyya-Kalifen Mirza Nasir Ahmad, die dieser am 21.Juni 1974 in Rabwah/Pakistan gehalten hatte aus Anlass der Fatwa der islamischen Weltliga vom April 1974, mit der Ahmadiyya-Anhänger zu Nicht-Muslimen erklärt worden waren

Wir sind Muslime, wir beten zu Allah / wir wollen stets lieben, zum Hass sind wir nicht da.

Wir sind Muslime, wir folgen Muhammad / wir meiden das Böse, und fördern die Wohltat.

Wir sind Muslime, wir glauben dem Mahdi / wir fürchten nicht die Menschen, denn unser Herr sieht sie.

d) “Islam heißt Frieden” von Hadayatullah Hübsch:

Islam heißt Frieden  – In Norden und Süden / In Westen und Osten  sollen die Waffen verrosten.

Islam will nicht Kriege – Islam will nicht Lüge / Islam will den Frieden  überall und hinieden.

Islam will den Frieden und ihr fragt uns, wie denn? / Durch Lieben und Beten  das heilt uns von Nöten.

Auf Allah wir hoffen – unsre Herzen sind offen / den Hass wir besiegen  und alle, die kriegen.

4. Chor von Kindern der evangelischen Martin-Luther-Gemeinde:

a) „Tala’al-badru alaina“ traditionelles islamisch-arabisches Volkslied, bearbeitet von Barbara Wendtland:

Tala’al-badru alaina min thaniyat il uada / Uaga ba schukru alaina mada-a lil lahi da

Heller Mondschein hat geleuchtet, ist gekommen in der Nacht, / über Berg und Tal hat er geschienen, davon sind wir erwacht. / Für dieses helle Licht lasst uns dankbar sein.

Tala’al-badru alaina min thaniyat il uada / Uaga ba schukru alaina mada-a lil lahi da

Wenn der Mond und alle Sterne glänzen hell und silberfein, / sind wir dankbar für die Himmelspracht, / schöner kann es nicht sein. / So wie droben die Gestirne friedlich zieh’n am Himmelszelt, / wünschen wir auf Erden Frieden allen Völkern der Welt.

Tala’al-badru alaina min thaniyat il uada / Uaga ba schukru alaina mada-a lil lahi da

b) „Dona nobis pacem“ – Kanon

Dona nobis pacem

Gib uns Frieden.

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