Horst Schäfer: “Orientalische Brunnen”

Horst Schäfer – Rede zur Eröffnung der Kunstausstellung „Orientalische Brunnen“ im Foyer des Rathauses Dietzenbach am Mittwoch, dem 23. Juni 2004, 18.00 Uhr

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Peter Gussmann, sehr geehrte Freunde und Sympathisanten des friedvollen, verständnisbereiten, gewaltfreien und gedeihlichen Zusammenlebens der Kulturen in Dietzenbach,

das soeben von dem Steinberger Musikensemble Saitensprung vorgetragene bekannte französische Volkslied Sur le pont d’Avignon besingt das Geschehen auf der Rhone-Brücke St.Bénézet und greift den Brunnenort Avignon auf, den Jelena Hild in ihrem frischen Aquarell gemalt hat und hier ausstellt. Die beiden ebenfalls vorgetragenen türkischen Brunnenlieder greifen das Thema der Ausstellung auf. Ich begrüße Sie alle – wenn auch etwas verspätet – sehr herzlich zur endlich offiziellen Eröffnung der Ausstellung „Orientalische Brunnen“, die der gemeinnützige Verein Zusammenleben der Kulturen in Dietzenbach zusammengestellt hat. Ich danke zunächst den Bürgern, die uns Photos für diese Ausstellung geliehen haben. Ich danke insbesondere meinem Freund Ali Ercan, der mir von seiner letzten Türkei-Reise einen Bildband mit sämtlichen öffentlichen Brunnen in Istanbul mitgebracht hat. Ich danke auch den Rathaus- und Bürgerhausverantwortlichen dafür, daß sie uns dieses geräumige Foyer für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt und uns auch beim Aufstellen der Stellwände geholfen haben.

Wir zollen der Stadtverordnetenversammlung großen Respekt für den weitsichtigen Beschluß, in der geplanten neuen Stadtmitte einen orientalischen Brunnen errichten zu lassen. Wir schätzen es auch sehr, daß der Bürgermeister Stephan Gieseler den Investor des geplanten Marktgebäudes, Herrn Albert Ten Brinke, davon hat überzeugen können, den Bau eines solchen Brunnens in den städtebaulichen Vertrag zu übernehmen, und so den städtischen Haushalt damit nicht zu belasten. Wir begrüßen diese Entscheidungen sehr, wir wollen sie mit dieser Ausstellung begleiten und wir wollen dem Sinn von Wasser und Brunnen im Allgemeinen und von orientalischen Brunnen im Besonderen nachspüren. Vorweg sei bemerkt, daß die hier gezeigten orientalischen Brunnen keine architektonischen Vorbilder für den geplanten Brunnen sind, sie wollen aber durchaus ästhetische Spannungen aufbauen und zum Nachdenken anregen über die Notwendigkeit von Brunnen und Wasser im öffentlichen Raum sowie über die Bedeutung eines orientalischen Brunnens in Dietzenbach.

Ich lade Sie ein zu einem Spaziergang durch die Wassermythen der Völker und Kontinente. Dem Wasser kam und kommt bis heute in den westlichen und östlichen Traditionen eine besondere Bedeutung zu, weil alle Lebensformen unmittelbar an sein Vorhandensein geknüpft sind. Wasser ist viel mehr als ein chemischer Aggregatszustand. Wasser versinnbildlicht die Quelle des Lebens. Wasser hat verschiedene Ursprünge, Zwecke, Sinn- und Symbolgehalte. Es hat elementare Bedeutung in Religionen, in Kulturen, in Ethik, für die Zivilisation.

Fangen wir bei den Religionen an: Für den Hindu fließt das Leben durch viele Existenzen hindurch. Die Idee des samsara drückt diesen Fluß des Lebens aus von der Geburt bis zum Tod und zur Wiedergeburt und immer so weiter. Die Hindus verbrennen ihre Toten und streuen ihre Asche in den heiligen Fluß Ganges, und sichern so der Seele das Weiterleben. Ramana Maharchi, der Weise vom Berge Arunachala, beschreibt dies in einer wunderschönen Parabel so: „….Ist nicht der Lebensstrom durch ungezählte Verkörperungen, Geburten und Tode, Freuden und Leide hindurchgegangen, genau wie das Wasser eines Stromes über Felsen, durch Höhlen, über Sandbänke, Erhebungen und Vertiefungen auf seinem Wege fließt? Der Strom bleibt davon unberührt …..”

Der Rabbi Chama lehrt im Talmud die Juden: „Ein Regentag ist so groß wie der Tag, an dem Himmel und Erde erschaffen wurden, denn es heißt: <Träufelt, Himmel, von oben, die Lüfte sollen das Recht rieseln, die Erde soll sich öffnen, Hilfe sollen sie fruchten lassen, und Gerechtigkeit soll sie sprießen lassen zumal> ….“

Im Judentum wird jegliche religiöse und hygienische Unreinheit, insbesondere durch Blutfluß, durch Reinigungsrituale beseitigt, bei denen immer Wasser eine Rolle spielt. Man denke an die Mikwe.

Johannes, der Sohn des Zacharias, tauft Jesus im Wasser des Flusses Jordan, und alle Christenkinder werden seither mit Wasser getauft. Die in der Reformationszeit gegründeten christlichen Wiedertäufergemeinden lehnen zwar die Kindertaufe ab, praktizieren aber die Erwachsenentaufe bei Aufnahme in die christliche Gemeinschaft.

Am 1. Juni 2003 fand in Berlin anlässlich des ersten ökumenischen Kirchentages vor 200.000 Menschen ein bewegender Moment statt. Katholiken und Protestanten reichten einander in der Wasserzeremonie das Gefäß, benetzten Hand oder Stirn ihrer Nachbarn mit dem Segenszeichen, oben auf der Bühne die Bischöfe und Kirchentagspräsidenten, unten vor dem Brandenburger Tor das Kirchenvolk.

In der Koran-Sure Qaf (50, 9-11) heißt es : „Und wir haben vom Himmel gesegnetes Wasser herabkommen und Gärten damit wachsen lassen, und Korn, das abgeerntet wird, und Palmen, hochragend, mit dicht besetzten Fruchtscheiden, den Menschen zum Unterhalt.“ Und in der Koran-Sure Die Propheten (21,30) steht: „Haben denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht gesehen, daß Himmel und Erde eine zusammenhängende Masse waren, worauf wir sie getrennt und alles, was lebendig ist, aus Wasser gemacht haben?“ Und weiter in der Koran-Sure Das Licht (24,45): „Und er hat jede Art von Getier aus Wasser erschaffen.“ Und ein turkmenisches Sprichwort sagt: Nicht die Erde spendet Leben, sondern das Wasser.

Hinsichtlich des islamischen Dogmas und der sehr strikten Hygienevorschriften im Islam ist am Beginn der meisten Weihe-, Reinigungs- und Gebetsrituale Wasser dabei. Der gläubige Moslem muß sich vor dem Gebet mit Wasser reinigen. Der Leichnam wird mit Wasser gereinigt. Das ausgestellte Gemälde von Mageed Muhsin, einem seit über 10 Jahren in Dietzenbach lebenden irakischen Maler, greift diesen – schon babylonischen – Ritus auf.

In diesem symbolischen Zusammenhang ist auch das geheiligte Wasser des Flusses Zamzam zu sehen, dessen Quelle im Hofe des Hidjr am Fuß der Kaaba in Mekka liegt, einer derjenigen Momente, die den muslimischen Pilger auf der Hadsch am stärksten beeindrucken.

Ich ziehe ein Zwischenergebnis: Alle unsere Religionen mit all ihren elementaren Wasserzeremonien haben ihren Ursprung im Orient.

Kommen wir zur Ethik:  Wir fällen unsere Urteile über die Richtigkeit eigenen und fremden Verhaltens nicht nur unter Gesichtspunkten sachlicher Richtigkeit, sondern auch unter solchen, die wir Gesichtspunkte moralischer, ethischer oder auch sittlicher Richtigkeit nennen. Um moralisch, ethisch und sittlich sauber, rein zu bleiben, wäscht – ausweislich des Matthäus-Evangeliums – der römische Statthalter Pontius Pilatus nach seinem Todesurteil über Jesus öffentlich seine Hände mit Wasser und spricht: „Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten“ (Matthäus 27,24). Wasser als Mittel zur Reinigung von Schuld, zur Befreiung oder wenigstens Entlastung des Gewissens.

Vom religiösen und ethischen Symbolgehalt zum zivilisatorischen Nutzen des Wassers. Wie geht die fortgeschrittene Zivilisation mit Wasser um? Wir bestaunen die antiken Aquädukte, bewundern Aquarelle und fürchten Hochwasser und Aquaplaning. Wasser spendet Energie und treibt Mühlen an. Wir leiten Wasser auf die Mühlen derjenigen, die einem orientalischen Brunnen nicht mehr mit Skepsis begegnen. Wasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt, konstatiert die deutsche Trinkwasserverordnung. Um diese Lebensresource drohen Kriege auszubrechen. Man denke an den Dauerstreit zwischen der Türkei und den Nachbarländern Syrien und Irak um das Wasser des gestauten Euphrat.

Parallel zur hiesigen Brunnenausstellung stellt UNICEF zur Zeit im Kreishaus Dietzenbach einen Wasserspender mit der Aufschrift Trinkwasser aus. Der Behälter enthält eine trübe Brühe und erinnert daran, daß in der Dritten Welt schmutziges Wasser oft Lebensgrundlage ist, mit all seinen Folgen für Gesundheit und Lebenserwartung.

Die Gewässerreinhaltung ist oberster Grundsatz deutscher und europäischer Wassergesetze. „Wer ein öffentliches Gewässer verunreinigt oder sonst dessen Eigenschaften nachteilig verändert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft“, konstatiert – gewiß bürokratisch – § 324 des deutschen Strafgesetzbuches. Und die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung rät Kindern und Eltern: „Nach dem Klo und vor dem Essen: Händewaschen nicht vergessen!“

Ich komme zu einem letzten aber sehr wichtigen Aspekt von Wasser und Brunnen im öffentlichen Raum, insbesondere zum Orientalischen Brunnen:

Brunnen spielen in allen Kulturen eine wichtige Rolle als Ort und Treffpunkt für Gespräche. Soziologen nennen das: Kommunikationszentrum. Die Wasserorgel von Marienbad, der Gerechtigkeitsbrunnen vor dem Frankfurter Römer sind Touristenmagneten, der 451 Jahre alte Langener Vierröhrenbrunnen ist städtisches Wahrzeichen und wird jetzt in einer Kopie im Hessenpark in Neu-Anspach aufgestellt. Ottorino Resphigi hat Römische Brunnen in einer Konzertsuite weltberühmt gemacht. Das Film-Bad Anita Ekberg’s im Fontana di Trevi erinnert jeden Zeitgenossen an Dolce Vita. Jeder Granada-Besucher bringt sich ein Photo vom Brunnen im Innenhof derAlhambramit. Der Brunnen an der Linde vor dem Steintor in Bad Soden-Allendorf an der Werra dient dem deutschen Dichter Wilhelm Müller 1822 als gedankliche Vorlage für sein Gedicht Am Brunnen vor dem Tore und Franz Schubert’s Noten dazu machen es unsterblich. 1826 schreibt Friedrich Silcher im Remstal das schwäbische Volkslied „Jetz’ gang i ans Brünnele, trink aber net,“ auf; an diesem Brunnen sucht ein verliebtes Mädchen vergeblich seinen Schatz und schreibt ihm einen verzweifelten Abschiedsbrief. Wenn alle Brünnlein fließen lautet ein weiteres von Friedrich Silcher bearbeitetes populäres schwäbisches Volkslied. „Dere geliyor dere, yalalel yalelel“ – „Frühling kommt, der Bach schwillt an, spül mich hin zu meinem Schatz ,“ heißt es in einem der bekanntesten türkischen Volkslieder. Und: „Yarim gitti cesmeye, yar yar yaraman“ – „Dort am Brunnen sah ich sie, meine Wunde brennt wie nie“, heißt es in einem weiteren ebenso bekannten türkischen Volkslied.

Der Brunnen – im Orient und Okzident gleichermaßen – als Ort für Sehnsüchte, Gefühle, Geschichten, Gespräche, auch für Klatsch und Tratsch. Der orientalische Brunnen dokumentiert – über die Architektur hinausgehend – allerdings auch Unterschiede. Der orientalische Brunnen ist ein Ort des Redens, des sprudelnden Erzählens und des Zuhörens. Die orientalische Kultur ist eine Kultur des Redens, des Erzählens. Die Märchen aus 1000 und einer Nacht belegen das. Der Redner genießt in der Türkei allergrößte Hochachtung. Der Lehrer ist ein Redner. Atatürk sagte: „Der Lehrerberuf ist der wichtigste und achtungswürdigste Beruf in der Türkei überhaupt“. Dahinter steckt der Respekt und die Verantwortung vor dem gesprochenen Wort. In der Türkei, so modern sie teilweise auch sein mag, funktioniert dieser verbale zwischenmenschliche Kontakt viel besser, auch viel zuverlässiger als der schriftliche Kontakt. Die Wahrnehmung ist entsprechend genauer. Die Telefonrechnung ist im türkischen Haushalt viel höher als die Ausgabe für Briefmarken.

Die europäische Kultur ist dagegen eine Kultur des Schreibens und des Lesens. Die Dichte der Lebensweise und demokratische rechtsstaatliche Umgangsstrukturen sind auf die Schriftform angewiesen und das Individuum profitiert von seiner Verläßlichkeit. Die Formenstrenge der Schriftform erzeugt aber auch Probleme und Beschwernisse für das Individuum. Wir wissen das alle, und haben das bei Behördengängen auch schon alle persönlich erfahren, Einheimische und Fremde. Der spöttische Vers von Erich Kästner. „Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare“,ist viel mehr als ein lustiger gereimter Sinnspruch. Paul Celan hat uns in seiner Todesfuge ins Stammbuch geschrieben. „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.“

Ein wichtiger Kulturunterschied tut sich da auf. Deutsche mögen sich zwar für orientalische Migranten interessieren, weil sie reden, oder auch schon mal Gegen die Wand fahren, aber ihre Wahrnehmung läuft doch eher darauf hinaus, daß sie eigentlich den Einzelnen gar nicht wahrnehmen können. Sie werden dadurch Opfer des Wahrnehmungsplurals: die Türken, die Marokkaner, die Deutschen, die Armenier. Insgesamt ist es so, daß natürlich eine soziale Diskussion in den angeblich fortgeschrittenen westlichen Gesellschaften besteht, daß aber alles auf Schrift beruht, daß die Dinge eine große Geltung haben, die schriftlich sind oder die in den Medien erscheinen, während das gesprochene Wort offenbar keine so große Bedeutung hat. Wir erinnern uns alle an die leeren Abgeordnetenbänke bei Bundestagsdebatten. Wer hört heute eigentlich noch im Radio ein Hörspiel ? In Deutschland ist es z.B. auch typisch, wenn man jemandem etwas sagt, daß er dann antwortet: „Erzähl’ mir doch nichts!“ oder: „Haben Sie das schriftlich?“, oder: „Machen Sie das schriftlich!“. § 38 des deutschen Verwaltungsverfahrensgesetzes legt fest: „Eine von einer Behörde erteilte Zusage oder Zusicherung bedarf zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform.“ Wir sind natürlich sehr froh, daß der Beschluß zur Errichtung des orientalischen Brunnens in Schriftform vorliegt und wir werden alle davon profitieren.

Natürlich hat auch der Orient eine Schriftkultur. Im osmanischen Reich wurde die schwer entzifferbare arabische Schrift verwendet, die Koranschrift. Von daher ist jede Schrift heute noch für den einfachen Türken etwas Heiliges, also weniger zum Lesen, sondern etwas Ehrwürdiges. Wenn ein beschrifteter Papierfetzen auf der Straße liegt, wird er auch heute noch von vielen aufgehoben und z.B. in einem Mauerspalt abgelegt, damit er nicht getreten werden kann. Das ist mehr ein Gestus der Achtung vor der Schrift als eine Umweltschutzhaltung.

Vorurteile fangen mit dem Reden, der Sprache und dem Wahrnehmungsplural: die Deutschen, die Türken, die Juden, die Armenier, an. Diese Vorurteile werden am besten dadurch abgebaut, daß man Direktes, Persönliches, Individuelles vom Fremden erfährt. Zwischen den Menschen ist es eben so, daß sie einander nicht objektiv sehen, diese Objektivität gibt es überhaupt nicht, sondern man versteht den Anderen immer dadurch, daß man etwas von sich selbst in ihm sieht. Und wenn das geschieht, dann können solche kalten, leeren Plurale, die historisch sogar sehr gefährlich sind – die Türken, die Juden, die Armenier – endlich abgebaut werden.

Die Stadtverordnetenversammlung hat den Bau eines orientalischen Brunnens beschlossen und will damit Gelegenheiten schaffen zum Treffen, zum Erzählen, zum Sprechen, zum Reden, zum Zuhören. Das ist gerade für die Stadt Dietzenbach mit ihrem über 30-prozentigen Anteil an nicht-deutscher Bevölkerung eine weise Entscheidung. Dieser Ort ermöglicht Menschen zu sprudeln, zu erzählen, dabei die eigenen Schwächen, die Lebensniederlagen, Demütigungen, Erniedrigungen und Selbsterniedrigungen, das Unwissen, das Unvermögen und Versagen mitzuerzählen. Das trägt dazu bei, die verheerende Gleichgültigkeit zu beseitigen. Der Orientale will sehen, mit wem er spricht, ihn vielleicht sogar anfassen. Lassen Sie uns von dieser Neugierde lernen. Reden, sprechen, erzählen lenkt das Sehen, es stellt Bilder aus Worten her, damit wir nicht ständig alle laufen und schauen müssen, um etwas über die Situation zu erfahren, sondern sie im Sitzen zur Kenntnis nehmen und in Ruhe bedenken können. Wer nicht über das Reden, Sprechen, Erzählen und Zuhören nachgedacht hat, weiß auch kaum etwas über die Gründe des Verstummens. Peter Huchel beklagt in einem berühmten Gedicht, daß die völlige Vernichtung Karthago’s im Jahre 146 v.Chr., dem Land mit hundert Brunnen, nur Scipio’s Tränen über die Kulturkatastrophe und taube Ohren der Geschlechter erreicht habe. Wollen wir weiter taub bleiben? Können wir daraus lernen?

Ein orientalischer Brunnen in Dietzenbach ist gewiß viel mehr als eine städtebauliche Verzierung, womit die parlamentarische Diskussion – teilweise zaghaft – geführt wurde. Er ist ein architektonisches Integrationssymbol. Das galt es aufzuzeigen. Er drückt den Willen aus, den interkulturellen Gesprächsfluß, der in der Stadt ehrenamtlich ja schon so lange, vielfältig und engagiert betrieben wird, weiterzuführen und nicht eintrocknen zu lassen, auch wenn dieser Fluß mäandert und lang ist, und mindestens 7 Brücken über ihn geführt werden müssen. Ihre Geduld, meiner Rede zugehört zu haben, ist ein guter Anfang. Ich danke Ihnen dafür.

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